Mal nüchtern betrachtet: Alkoholfreie Drinks sind inzwischen wortwörtlich in aller Munde. In diesem Buch werden gängige Lieblinge wie Gin Basil Smash oder Aperol Spritz in vollmundige und alkoholfreie Drinks verwandelt, die nicht nur dem Original ähnlich kommen, sondern auch noch gesünder sind. In den Shaker darf dabei alles an Geschmack, was die Natur so hergibt - würzige Kräuterdestillate mischen sich mit fruchtigen Säften und erfrischendem Tee, herb-süße Gewürze mit den besten Gemüseessenzen. Künstliche Ersatzprodukte wie alkoholfreier Gin oder künstlich aromatisierte alkoholfreie Spirituosen wandern dabei mit Sicherheit nicht ins Cocktailglas. Null Promille, voller Genuss und garantiert kein Kater am nächsten Morgen.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.02.2022Cocktails ohne Umdrehungen
Man kann es auch übertreiben. "Hier herrschen paradiesische Zustände, maßloser Genuss ohne Kater." Mit diesen Worten beginnen Eva Derndorfer und Elisabeth Fischer das Vorwort zu ihrem Buch "Alkoholfreie Drinks", das jetzt im Brandstätter Verlag erschienen ist. Angesichts des allgemeinen Trends zur Mäßigung, der sich vor allem beim Essen und Trinken und dort durch Verzicht auf Fleisch, Zucker und Alkohol ausdrückt, treffen die beiden Autorinnen sicher einen Nerv - und hätten einen so marktschreierischen Auftakt für ihre zahlreichen Ideen, Tipps und Rezepte deshalb gar nicht nötig gehabt. Eines interessierten Publikums können sie sich auch ohne solche Formulierungen sicher sein, denn "Low Alkohol" und "No Alkohol" sind längst im Mainstream angekommen, und neben alkoholfreiem Bier gibt es inzwischen auch annehmbare Sekte, Weine und sogar Wermut und Liköre ohne Promille und in vielen Restaurants auch eine alternative Speisenbegleitung.
Die vielleicht wichtigsten Seiten des gut 180 Seiten starken Werkes sind die letzten sechs: Dort finden sich nämlich die Rezepte für unterschiedlichste Sirupvarianten, vom einfachen Rosmarin-Sirup bis zum komplexen Wacholder-Zitronen-Ingwer-Sirup. Und die wiederum bilden zusammen mit den verschiedenen Teezubereitungen, die im Verlauf des Buches vorgestellt werden, das Gerüst für viele der zum Teil sehr ungewöhnlichen und innovativen Kreationen von Derndorfer und Fischer, ob nun für den Wacholder-Fizz, den Quitten-Grüntee-Cooler, den Wermut-Tonic oder den Birnen-Mandarinen-Colada.
Nicht alle Drinks sind dabei so simpel wie der "Pink Tequila reloaded", für den rosa Grapefruitsaft einfach mit einer Prise Fleur de Sel aufgemotzt wird. Aber die meisten dürften einen Versuch wert sein, insbesondere der "Traminer", für den man Koriandersamen, naturtrüben Apfelsaft, kochendes Wasser und Rosenwasser braucht, der "Verjus Bellini" aus Pfirsichnektar, Sprudelwasser und Verjus oder der "Barrique maßlos", für den eine Vanilleschote, Rooibostee, roter Traubensaft und Himbeeressig kombiniert werden. Ob diese Drinks es dann tatsächlich mit einem Gin Tonic, einem Manhattan oder einem Dry Martini aufnehmen können, muss jeder Leser selbst entscheiden. bad.
Alkoholfreie Drinks von Eva Derndorfer und Elisabeth Fischer, Brandstätter Verlag, Wien 2022, 184 Seiten, 28 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Man kann es auch übertreiben. "Hier herrschen paradiesische Zustände, maßloser Genuss ohne Kater." Mit diesen Worten beginnen Eva Derndorfer und Elisabeth Fischer das Vorwort zu ihrem Buch "Alkoholfreie Drinks", das jetzt im Brandstätter Verlag erschienen ist. Angesichts des allgemeinen Trends zur Mäßigung, der sich vor allem beim Essen und Trinken und dort durch Verzicht auf Fleisch, Zucker und Alkohol ausdrückt, treffen die beiden Autorinnen sicher einen Nerv - und hätten einen so marktschreierischen Auftakt für ihre zahlreichen Ideen, Tipps und Rezepte deshalb gar nicht nötig gehabt. Eines interessierten Publikums können sie sich auch ohne solche Formulierungen sicher sein, denn "Low Alkohol" und "No Alkohol" sind längst im Mainstream angekommen, und neben alkoholfreiem Bier gibt es inzwischen auch annehmbare Sekte, Weine und sogar Wermut und Liköre ohne Promille und in vielen Restaurants auch eine alternative Speisenbegleitung.
Die vielleicht wichtigsten Seiten des gut 180 Seiten starken Werkes sind die letzten sechs: Dort finden sich nämlich die Rezepte für unterschiedlichste Sirupvarianten, vom einfachen Rosmarin-Sirup bis zum komplexen Wacholder-Zitronen-Ingwer-Sirup. Und die wiederum bilden zusammen mit den verschiedenen Teezubereitungen, die im Verlauf des Buches vorgestellt werden, das Gerüst für viele der zum Teil sehr ungewöhnlichen und innovativen Kreationen von Derndorfer und Fischer, ob nun für den Wacholder-Fizz, den Quitten-Grüntee-Cooler, den Wermut-Tonic oder den Birnen-Mandarinen-Colada.
Nicht alle Drinks sind dabei so simpel wie der "Pink Tequila reloaded", für den rosa Grapefruitsaft einfach mit einer Prise Fleur de Sel aufgemotzt wird. Aber die meisten dürften einen Versuch wert sein, insbesondere der "Traminer", für den man Koriandersamen, naturtrüben Apfelsaft, kochendes Wasser und Rosenwasser braucht, der "Verjus Bellini" aus Pfirsichnektar, Sprudelwasser und Verjus oder der "Barrique maßlos", für den eine Vanilleschote, Rooibostee, roter Traubensaft und Himbeeressig kombiniert werden. Ob diese Drinks es dann tatsächlich mit einem Gin Tonic, einem Manhattan oder einem Dry Martini aufnehmen können, muss jeder Leser selbst entscheiden. bad.
Alkoholfreie Drinks von Eva Derndorfer und Elisabeth Fischer, Brandstätter Verlag, Wien 2022, 184 Seiten, 28 Euro.
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Ein Buch, eigentlich viel zu beschwipst, um komplett nüchtern zu sein. Erich Nyffenegger Schwäbische Zeitung 20230225