Diese Geschichte hat mich von der ersten Silbe an gepackt. Tammie hat ein Aneurysma im Kopf. Sie sollte Anstrengungen vermeiden, da die gefährliche Ader platzen könnte. Was dann passiert, weiß man nicht so genau. Sie könnte ein Pflegefall werden oder sterben.
Nun möchte man meinen, dass man es mit
einem traurigen Buch zu tun hat. Weit gefehlt! Die süße 16 jährige hat einen Humor zum…mehrDiese Geschichte hat mich von der ersten Silbe an gepackt. Tammie hat ein Aneurysma im Kopf. Sie sollte Anstrengungen vermeiden, da die gefährliche Ader platzen könnte. Was dann passiert, weiß man nicht so genau. Sie könnte ein Pflegefall werden oder sterben.
Nun möchte man meinen, dass man es mit einem traurigen Buch zu tun hat. Weit gefehlt! Die süße 16 jährige hat einen Humor zum Niederknien. Klar, sie macht sich schon viele Gedanken um das Y in ihrem Kopf. Sie fühlt sich im Friedhof wohl und sucht nach einem passenden Spruch, den sie mal für ihren Grabstein verwenden könnte.
Mir war sogar der Friedhof sehr sympathisch. Besonders der Junge, den sie dort kennen gelernt hat. Fynn arbeitet im Friedhof und beobachtet Tammie schon längere Zeit. Tammie fühlt sich zu Fynn hingezogen. Er sucht sogar mir ihr nach passenden Sprüchen. Fynn hat immer seinen Hund OK dabei. Wie der Hund zu dem Namen kam? Sein Großvater konnte nach einem Schlaganfall nicht mehr sprechen. Einzig das Wort OK bekam er noch über die Lippen. Nach seinem Tod hat Fynn OK übernommen.
Wenn Tammie einen Spruch findet der ihr gefällt, gönnt sie sich ein Pistazieneis. Wenn nicht dann auch. :-)
Meine Meinung
Ich habe die Zeit mit Tammie und Fynn sehr genossen. Die Friedhofbesuche waren alles andere als langweilig. Besonders als Tammie einen Grabstein entdeckte, auf dem der Namen Blumentopf stand. Die verstorbene Frau Blumentopf wurde oft besucht. Eine ältere- und jünger Dame kamen regelmäßig zum Grab. Ein Mann tanzte davor, wenn er sich unbeobachtet fühlte, und legte ringsherum Steine aus.
Tammie und Fynn spielten Detektive um herauszufinden, was es mit den eigenartigen Besuchen auf sich hatte. Das hauchte der Geschichte Spannung ein.
Tammies Eltern fand ich großartig. Vor allem die warmherzige Mutter, die nichts wegschmeißen konnte. Der Keller glich einem Museum, welches muffige, angeschimmelte Raritäten verbarg. Die nächste Flohmarktaktion stand an.
Lachtränen flossen bei mir, als alle drei mit Tammies Arzt eine Unterhaltung führten. Der Mediziner zählte die Dinge auf, die Tammie gefährlich werden könnten. Mit einer Sache war Tammies Mutter so gar nicht einverstanden. Ich weiß, das klingt traurig und ist es auch. Aber nicht bei dieser Familie.
Die Eltern zeigten auch viel Verständnis für Tammies Hobby. Grabsteine fotografieren, um damit die Zimmerwände zu tapezieren.
Fynns Mutter konnte ich auch sehr gut leiden. Die alleinerziehende Frau unterstützte eine Beerdigung, wie sie nicht alle Tage statt findet.
Die beste Freundin von Tammie nahm nie ein Blatt vor den Mund. Sie sprach mit Tammie über Aneurysma ganz normal. Sie zeigte kein falsches Mitleid und animierte Tammie richtig zu leben. Sich zu verlieben. Alles zu tun, was junge Mädels nun mal so machen.
Humorvolle Dialoge und ein flüssiger Schreibstil würden einen normalerweise durch die Seiten fliegen lassen. Bei mir war das nicht der Fall, da ich immer wieder daraus vorgelesen habe, wenn ich etwas besonders lustig fand. Nun, das war auf vielen Seiten der Fall.
Die warmherzigen Charaktere konnte ich mir bildlich vorstellen.
Tammie und Fynns zarte Liebe fand ich total süß. Fynn machte eine Sterbebegleitung die mir sehr nahe ging. Ich habe sogar daraus gelernt. Normalerweise macht man es sich, wenn man in der gleichen Situation wie Fynn steckt, leider etwas zu leicht.
Eine Geschichte,
die einem das Herz wärmt,
die einem Hoffnung gibt,
die einen zum Lachen bringt,
die Tränen fließen lässt,
die Lust auf Friedhofbesuche macht,
die einem lehrt, dass nicht immer ein ganzer Mensch in einem Grab liegt,
die das häufige Thema Aneurysma anspricht,
die zeigt, dass jedes Lebewesen eine anständige Sterbebegleitung verdient,
die ich nicht mehr vergessen werde,
die ich unfreiwillig beendet habe, da das Buch nun mal nur um die 280 Seiten hat.