Das Buch handelt von der Bewältigung von Trauer nach dem Verlust eines geliebten Familienmitglieds und ist zugleich eine Liebesgeschichte. Ich finde es schwer, diese beiden Themen zu kombinieren, ohne dass es entweder geschmacklos wirkt, oder als würde die Liebe alles heilen können. Ohne damit
persönliche Erfahrung zu haben, finde ich aber, dass es der Autorin hier gut gelungen ist. Gefreut hat…mehrDas Buch handelt von der Bewältigung von Trauer nach dem Verlust eines geliebten Familienmitglieds und ist zugleich eine Liebesgeschichte. Ich finde es schwer, diese beiden Themen zu kombinieren, ohne dass es entweder geschmacklos wirkt, oder als würde die Liebe alles heilen können. Ohne damit persönliche Erfahrung zu haben, finde ich aber, dass es der Autorin hier gut gelungen ist. Gefreut hat mich, dass es einen Hinweis auf die Triggerwarnungen gab, auch wenn diese schon aus dem Klappentext ersichtlich sind.
Calea schreibt regelmäßig Briefe an ihre Schwester, die abgedruckt sind und es leicht machen, in ihren Kopf reinzuschauen. Diese haben mir nicht nur einmal Tränen in die Augen getrieben und sehr gut dargestellt, wie sie sich fühlt und womit sie Probleme hat, ohne dass es zu künstlich wirkte. Mit Eliott kann sie darüber nämlich nicht so richtig sprechen, ihr fehlen die Worte dafür (ha). Trotzdem fand ich es wunderschön, wie er für sie da ist, sie ermutigt aber zu nichts drängt und ihr in keiner Weise ihre Selbstständigkeit oder ihre Entscheidungen abnehmen möchte. Er vertraut darauf, dass sie selbst am besten weiß, was sie braucht und das fand ich schön zu lesen. Über ihn selbst erfährt man dabei aber nicht besonders viel, außer dass er die Musik liebt. Das mag der Kürze des Buches geschuldet sein, aber ich hätte mir ein bisschen mehr Hintergrund für ihn gewünscht.
Es hat mir gut gefallen, dass die Figuren einen Roadtrip durch Frankreich mit dem Wohnmobil machen. Das ist einerseits ein gutes Symbol für die Reise, die Calea macht, andererseits einfach eine schöne Sammlung von Schauplätzen. Es wird immer kurz erwähnt, was die beiden bei ihren Zwischenstopps in den verschiedenen Städten machen, aber leider wenig über die Städte erzählt. Hier hätte man für die Atmosphäre gut ein paar mehr Beschreibungen einbringen können, gerade weil auch erwähnt wird, dass Calea Ahnung von Architektur hat.
Der Schreibstil ist gefühlvoll, aber teils merkt man das noch junge Alter der Autorin. Außerdem gibt es leider ein paar Fehler, die mir aufgefallen sind und es gibt recht viele Stellen, die mitten im Satz kursiv gedruckt sind, ohne dass für mich ein Sinn erkennbar gewesen wäre. Das hat mich leider etwas rausgeworfen, aber ein schwerwiegendes Problem war es nicht. Dabei muss einfach auch berücksichtigt werden, dass es nicht nur eine Debüt-Autorin ist, sondern auch ein sehr kleiner und neuer Verlag. Dafür fand ich aber, dass alle Beteiligten gute Arbeit geleistet haben. Gerade die Autorin hat es geschafft, dass sich bei mir Tränen und Lächeln abgewechselt haben und während ich am Anfang noch unschlüssig war, hat mich die zweite Hälfte doch noch von sich überzeugen können. Das hat mich wirklich beeindruckt.
Fazit
Ein gefühlvolles und traurig-schönes Buch über die Bewältigung von Trauer, Freundschaft und die erste Liebe. Man merkt, dass es ein Debüt ist, aber ich glaube von der Autorin kann man noch einiges erwarten, denn sie hat mich trotzdem zum Lächeln und zum Weinen gebracht.