„All the Words we keep in Silence“ von Julia Niederstraßer erzählt eine Slowburn Romance über Podcasts und ihre vielen Möglichkeiten.
Die Geschichtsstudentin Lodi lernt in ihrer Freizeit nicht nur gern fremde Sprachen, sondern sie lässt all ihre inneren Gedanken und Gefühle in ihren ganz
persönlichen Podcast einfließen. Den Mut, ihre Worte auch hochzuladen, und damit für fremde Menschen sichtbar…mehr„All the Words we keep in Silence“ von Julia Niederstraßer erzählt eine Slowburn Romance über Podcasts und ihre vielen Möglichkeiten.
Die Geschichtsstudentin Lodi lernt in ihrer Freizeit nicht nur gern fremde Sprachen, sondern sie lässt all ihre inneren Gedanken und Gefühle in ihren ganz persönlichen Podcast einfließen. Den Mut, ihre Worte auch hochzuladen, und damit für fremde Menschen sichtbar zu machen, kann Lodi aber nicht aufbringen. Zu tief ist ihr Vertrauen von ihren Eltern enttäuscht worden, so dass sich Lodi nicht einmal ihrer besten Freundin öffnen kann. Als sie in einem Workshop den bekannten Podcaster Zaid kennenlernt, hat Lodi zum ersten Mal das Bedürfnis, ihre Worte zu teilen. Beide kommen sich näher und Zaid lockt Lodi aus ihrer selbstgewählten Isolation. Doch dann scheint auch er, Lodis Vertrauen zu missbrauchen.
Die Podcast-Thematik fand ich sehr spannend, denn davon habe ich bisher noch nicht allzu viel gelesen. Auch der damit verbundene Druck und die Probleme waren interessant und ich habe ganz neue Einblicke bekommen.
Julia Niederstraßer hat wie immer einen flüssigen und gefühlvollen Schreibstil, aber im Gegensatz zu anderen Büchern von ihr, hatte ich diesmal meine Probleme, einen Zugang zu den Charakteren zu finden. Ich kann gar nicht so genau sagen, woran das lag. Es gab gefühlt immer eine gewisse Distanz und mir fehlte auch der letzte Funke in der Chemie zwischen den beiden Hauptfiguren.
Lodi hat sich aus den Erfahrungen ihrer Kindheit eine riesige Mauer aus Selbstschutz um sich herum aufgebaut. Hier kommt niemand durch, auch wenn sie es selbst gern zulassen würde. Man spürt, wie sehr die Verletzungen der Vergangenheit noch nachwirken und wie unbeholfen Lodi im Umgang mit Gefühlen und anderen Menschen ist.
Bei Zaid wusste ich manchmal nicht, woran ich war. Er ist grundsätzlich sympathisch, aber dann macht er wieder etwas völlig Dummes und ich persönlich hätte auch Schwierigkeiten, ihm zu vertrauen. Die Rassismus-Problematik ist gekonnt und glaubwürdig in der Handlung aufgegriffen und es ist wichtig und notwendig, dass diese Dinge immer wieder angesprochen werden.
Diesmal konnte mich die Story rundherum ein wenig mehr abholen als die eigentliche Lovestory, aber trotzdem ist das Gesamtpaket absolut lesenswert.
Mein Fazit:
Ich gebe gern eine Leseempfehlung!