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Kleists Erzählungen: kompromisslos, unerhört, sagenhaft. "Man kann nicht über Kleist sprechen und von seiner wundersamen Sprache schweigen. Sie fasziniert, erstaunt und macht süchtig." Christoph Hein Kleist war ein kompromissloser Dichter, dessen Gratwanderungen und Grenzüberschreitungen nichts an Aktualität eingebüßt haben. Was ihn mit unserer Zeit verbindet, ist die Erfahrung von Krieg und Gewalt. In Erzählungen wie "Michael Kohlhaas" und "Die Marquise von O..." empört er sich über den Lauf der Welt und raubt uns jede Illusion über die menschliche Natur. Doch er ist auch Schwärmer und…mehr
Kleists Erzählungen: kompromisslos, unerhört, sagenhaft. "Man kann nicht über Kleist sprechen und von seiner wundersamen Sprache schweigen. Sie fasziniert, erstaunt und macht süchtig." Christoph Hein Kleist war ein kompromissloser Dichter, dessen Gratwanderungen und Grenzüberschreitungen nichts an Aktualität eingebüßt haben. Was ihn mit unserer Zeit verbindet, ist die Erfahrung von Krieg und Gewalt. In Erzählungen wie "Michael Kohlhaas" und "Die Marquise von O..." empört er sich über den Lauf der Welt und raubt uns jede Illusion über die menschliche Natur. Doch er ist auch Schwärmer und Phantast, ein Romantiker, der das Märchen von der absoluten Liebe und der absoluten Treue wagt. Zu Lebzeiten träumte Kleist vergeblich von Ruhm. Heute zählt er, dessen Werk unvermindert lebendig und immer wieder neu zu entdecken ist, zu den größten deutschen Klassikern. Mit einem Nachwort von Christoph Hein
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Autorenporträt
Heinrich von Kleist wurde 1777 in Frankfurt/Oder geboren. Nach dem Tod des Vaters besuchte er das Französische Gymnasium in Berlin. 1792 trat er ins Potsdamer Garderegiment ein und nahm 1793/94 am Rheinlandfeldzug teil. Ein Studium der Mathematik, Physik und Philosophie brach Kleist nach drei Semestern ab. Die Lektüre der Philosophie Kants verstärkte seine Lebenskrise, ein unstetes Reiseleben begann: 1801 Paris und Bern (Umgang mit Heinrich Zschokke, Heinrich Geßner, Ludwig Wieland), Weimar (Bekanntschaft mit Ch. M. Wieland, Goethe, Schiller), Dresden (Begegnung mit Fouqué). Im Herbst 1803 schloss Kleist sich Truppen Napoleons an, wurde jedoch nach Mainz zurückgebracht, wo er erkrankte. Seit 1805 im preußischen Finanzdepartement tätig, siedelte er zur Fortbildung von Berlin nach Königsberg über, dort enger Kontakt zu den Reformpolitikern. Im Sommer 1806 ließ er sich beurlauben und schrieb "Amphytrion" sowie "Die Marquise von O...", den "Zerbrochenen Krug" hatte er bereits in Berlin abgeschlossen. Anfang 1807 verhafteten ihn die Franzosen vor Berlin und internierten ihn in Frankreich. Vom Sommer 1807 bis Frühjahr 1809 wieder in Berlin, vollendete er "Michael Kohlhaas" und "Prinz Friedrich von Homburg". Als Zensureingriffe die von ihm herausgegebenen "Berliner Abendblätter" ruinierten, vermehrten sich seine Nöte. Er erschoss sich im November 1811 mit Henriette Vogel am Kleinen Wannsee bei Potsdam.
Bild: Wikipedia
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