Alles wird Zahl – Die faszinierende Welt der Mathematik
Thomas De Padova zeichnet ein lebendiges Bild der Renaissance in den oberitalienischen Städten (Venedig, Florenz, Bologna) und dem süddeutschen Nürnberg. Sie sind eng miteinander verbunden durch Handel, Kultur- und
Wissenstransfer.
Buchdruckkunst, Erfindung der Zentralperspektive in der Malerei und Erschaffung einer mathematischen…mehrAlles wird Zahl – Die faszinierende Welt der Mathematik
Thomas De Padova zeichnet ein lebendiges Bild der Renaissance in den oberitalienischen Städten (Venedig, Florenz, Bologna) und dem süddeutschen Nürnberg. Sie sind eng miteinander verbunden durch Handel, Kultur- und Wissenstransfer.
Buchdruckkunst, Erfindung der Zentralperspektive in der Malerei und Erschaffung einer mathematischen Formelsprache befördern den Ideenaustausch. Deutsche Buchdrucker verbreiten den Buchdruck in Italien und italienische Papiermacher bringen die Technik der Papierherstellung nach Deutschland.
Padova stellt herausragende Vertreter beider Regionen vor, die wesentlich die Wissensentwicklung in der Renaissance voranbrachten. Der bedeutende Mathematiker und Astronom Regiomontanus übersetzt und korrigiert Übertragungen aus dem Griechischen ins Lateinische und erschließt damit Wissen der Antike, Indiens und des arabisches Raumes. Die venezianische Buchführung benutzt konsequent indisch-arabische Zahlen und prägt damit die moderne doppelte Buchführung. Vielfältige Rechenoperationen der Algebra werden erst durch diese uns heute gebräuchlichen Zahlen möglich.
Padova beschreibt Leonardo Da Vincis und Albrecht Dürers Beschäftigung mit Malerei und ihr intensives Interesse für die Mathematik, das sich auch in bedeutenden bis in die heutige Forschung wirkenden Lehrwerken niederschlägt. Spannend schildert Padova, wie Cardano und Stifel mit anderen Mathematikern um ihr Wissen konkurrieren und dieses in ihren Büchern festhalten. Beide sind Astrologen und recht umtriebig in verschiedenen Wissensgebieten und Berufen (Medizin, Theologie). Die Gültigkeit oder Lösung einiger Probleme konnte erst in den vergangenen Jahrzehnten gefunden und bewiesen werden.
Leider beenden Krankheiten, Seuchen wie die Pest oder Kriege jäh vielversprechende ehrgeizige Forschungs- und Druckprojekte.
Das Buch ist überaus anschaulich und faktenreich geschrieben – Wissenschaftsgeschichte fesselnd und faszinierend.