Aktuelle Debatten um moderne Prothetik kreisen um Begriffe wie Cyborg oder Human Enhancement. Doch was heißt es eigentlich, nach einer Amputation mit Prothese zu leben? Carolin Ruthers ethnographische Studie gibt Einblick in die Erfahrungswelten von Beinprothesenträgern. Sie zeigt auf, wie der Alltag mit Prothese neu erarbeitet werden muss und beleuchtet das komplexe Zusammenwirken von Mensch und medizintechnischem Artefakt - im klinischen wie privaten Umfeld. Die Studie zeichnet ein differenziertes Bild vom Umgang mit medikaler Technologie im täglichen Leben nach und verdeutlicht, wie sich kulturwissenschaftliche Ansätze im Bereich der Gesundheitsforschung nutzen lassen.