Das kleine Büchlein habe ich innerhalb von zwei Tagen durchgelesen. Es wird aber nicht im Bücherregal verstauben, sondern mich sicher immer mal wieder durch den Tag begleiten - mit seinem kleinen Format passt es praktisch in jede Handtasche.
Kurzgeschichten und kleine Gedichte wechseln sich ab.
Thema der Lyrik ist in der Regel die Natur: Wald, Wasser oder Wind. Im Fokus der Kurzgeschichten stehen…mehrDas kleine Büchlein habe ich innerhalb von zwei Tagen durchgelesen. Es wird aber nicht im Bücherregal verstauben, sondern mich sicher immer mal wieder durch den Tag begleiten - mit seinem kleinen Format passt es praktisch in jede Handtasche.
Kurzgeschichten und kleine Gedichte wechseln sich ab. Thema der Lyrik ist in der Regel die Natur: Wald, Wasser oder Wind. Im Fokus der Kurzgeschichten stehen Menschen, die an einem Umbruch in ihrem Leben stehen, die Schuldgefühle haben, verloren geglaubte Talente wieder entdecken oder endlich die Sprachlosigkeit innerhalb der eigenen Familie beenden möchten.
Autorin Antonia Löschner ist promovierte Ethnologin und arbeitet als Mediatorin und Lebensberaterin. Dies erklärt vielleicht, wieso in vielen der Kurzgeschichten der überaus deutliche Ratschlag auftaucht: "Wenn du psychische Probleme hast, dann hol dir professionelle Hilfe." Dies ist ohne Zweifel sachlich richtig und gut gemeint; für meinen Geschmack kam diese Aufforderung zu wiederholt. Auch die auktoriale Erzählperspektive fand ich bei manchen Geschichten nicht passend; ich muss nicht jede Handlung, jede einzelne Gefühlsregung der Protagonisten aufs genaueste erklärt bekommen, ich möchte als Leser auch etwas gefordert werden.
Dennoch lesen sich die kleinen Geschichten aus dem Alltag recht kurzweilig. Sie sind gut geeignet, um das eigene Verhalten zu reflektieren und Anstösse für Diskussionen zu bieten.
Noch besser haben mir allerdings die Gedichte gefallen, hier trifft der Titel "Alltagsperlen" wirklich zu. Löschner schafft es mit wenigen Zeilen Naturszenen so zu schildern, dass man völlig in die beschriebenen Szenerie eintauchen kann. Ich konnte für einen Moment alles um mich herum vergessen und die Schönheit der Natur war - selbst an der U-Bahnhaltestelle inmitten der Großstadt - zum Greifen nah.
Mein Fazit: Passable Kurzgeschichten und wundervolle Poesie, Literatur für Zwischendurch, die zum Nachdenken anregt.