Seit seinem Beinahe-Zusammenbruch im Herbst 2008 prägen die Probleme des weltweiten Finanzsystems, vormals ein Expertenthema, auch die allgemeine politische Diskussion. Dabei reizen einerseits eklatante Ungerechtigkeiten zum Protest, andererseits verunsichert das weithin unverstandene Themenfeld. In seiner wissenssoziologischen Studie untersucht Oliver Kuhn Diskussionen in Internetforen im Hinblick auf die dort kursierenden Erklärungen für die Finanzkrise. Gibt es einfache Erklärungsmuster, mit deren Hilfe ökonomische Laien die Komplexität des Feldes bewältigen? Wem rechnen sie Schuld am Geschehen zu? Oder müssen die Krisenursachen in "strukturellen" Problemen vermutet werden? Die Typologie der Krisenerklärungen reicht von einfachen Schuldzuweisungen bis zu anspruchsvollen Argumentationen aus dem Bereich der Schulden- und Zinskritik. Kuhn zeigt zudem, dass die Diskussion bis in den Expertenbereich hinein von sehr grundlegenden Stilen der Verantwortungszurechnung und damit verbundenen politischen Wertbindungen geprägt ist.
Der Inhalt
Die Zielgruppen
Der Autor
Dr. Oliver E. Kuhn ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kulturwissenschaften der Universität Leipzig.
Der Inhalt
- Laienerklärungen zur Finanzkrise
- Kausal- und Verantwortungsattribution
- Politische Werte als Heuristiken des Alltagswissens
Die Zielgruppen
- Dozierende und Studierende der Sozialwissenschaften
- Am Krisendiskurs Interessierte
Der Autor
Dr. Oliver E. Kuhn ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kulturwissenschaften der Universität Leipzig.
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