Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit dem aktuell zu beobachtenden Phänomen einer Abwanderung türkeistämmiger Akademiker aus Deutschland in die Türkei. Die Autorin geht dabei der Frage auf den Grund, ob die gegenwärtige Migration als ein endgültiger Rückzug Türkeistämmiger in die Türkei oder aber als strategische Lebensweise zwischen und über die Grenzen der Nationalstaaten hinweg zu verstehen ist. Hierzu setzt sie sich kritisch mit der medialen Darstellung des Phänomens in Artikeln ausgewählter Onlinezeitungen sowie mit den Theorien klassischer Migrationsforschung auseinander. Fokussiert werden dabei insbesondere Begriffe wie Rückkehr, Heimat und Verlust. Durch eine die Studie auszeichnende moderne migrationswissenschaftliche Perspektive und ein postnationales Verständnis von Zugehörigkeit und Identität werden Theorien zur Transmigration sowie Konzepte zur pluri-lokalen Heimatverortung als Erklärungsansätze in den Mittelpunkt gerückt.