In den südlichen Gefilden der Bundesrepublik Deutschland lebt ein Volk, das sich deutlich von den anderen Bewohnern des Landes abhebt: die Franken, Pardon die »Frangen«. Sie sind schon etwas Besonderes. Einerseits Bayern, aber keine waschechten, haben sie eine Sprachform entwickelt, die an Prägnanz und Kompaktheit bislang unübertroffen bleibt und denken oft schneller, als sie reden. Ganz im Sinne dieser fränkischen Eigenarten entspinnt sich Karin Küsperts Satire zu einer kleinen Kriminalgeschichte, in der die Autorin die eigenwilligen, aber auch liebenswürdigen Besonderheiten ihrer Heimat mit viel Humor aufs Korn nimmt. Im Mittelpunkt steht Werner Novitzki - mit v und tz! - seines Zeichens rechtschaffener Deutschlehrer an einer fränkischen Schule. Mit seiner Frau und den zwei Kindern lebt er ein unspektakuläres Leben, bis es an seiner Realschule zu einem mysteriösen Einbruch kommt. »Alpenglühen in Franken« besticht durch eine lautmalende Sprache und das wohldosierte Bedienen bekannter Klischees. Karin Küspert versteht es hervorragend, sich auf amüsante, zuweilen ins Groteske übersteigerte Weise sowohl mit den »Frangen«, als auch mit dem gescholtenen Stand des Lehrberufes auseinanderzusetzen und diesen zum Anlass zu nehmen, sich ironisch bis bissig ebenfalls mit übergreifenden gesellschaftlichen Phänomenen zu befassen.