Bei einer Zusammenkunft im Haus des Justizrates Gontram fällt eine an der Wand befestigte Alraune herunter und zerschlägt eine Bowle. Die Alraune, eine Wurzel der man magische Kräfte nachsagt, wächst der Sage nach unter Bäumen unter denen sich der Samen Erhängter ergoß. Dieses ehr harmlose Ereignis
führt dazu, dass Professor ten Brinken, einer der Gäste, versucht selbst ein Alraunenwesen zu…mehrBei einer Zusammenkunft im Haus des Justizrates Gontram fällt eine an der Wand befestigte Alraune herunter und zerschlägt eine Bowle. Die Alraune, eine Wurzel der man magische Kräfte nachsagt, wächst der Sage nach unter Bäumen unter denen sich der Samen Erhängter ergoß. Dieses ehr harmlose Ereignis führt dazu, dass Professor ten Brinken, einer der Gäste, versucht selbst ein Alraunenwesen zu erschaffen. Gemeinsam mit den anderen Gästen wird ein Plan ausgeheckt, wie das zu bewerkstelligen ist. Mit dem Samen eines gehenkten Vergewaltigers und Mörders wird eine schamlose Prostituierte befruchtet und 9 Monate später wird Alraune geboren, die zwar wunderschön, aber voller Bosheit ist.
Die Geschichte von Hanns Heinz Ewers schildert die Erschaffung der Alraune und ihren Lebensweg, bis zu ihrem Ende. Titania ist mit dieser Folge wieder mal eine ganz herausragende Geschichte gelungen, die von Anfang an fasziniert und die Spannung bis zum Ende hoch hält. Von der ersten Minute an, wird der Hörer von der dichten, intensiven und eindringlichen Atmosphäre gefangen genommen und schon die Eingangsszene, in der man mitverfolgen kann, wie es zu dem verhängnisvollen Plan kommt, ist hochspannend. Die Skrupellosigkeit, mit der sich die Gruppe um Professor ten Brinken hauptsächlich aus Profitgier ans Werk macht, ist schon etwas schockierend, doch im Verlauf der Geschichte kann man miterleben, dass sich Alraunes Macht gegen ihre Erschaffer wendet. Obwohl wunderschön und eher zerbrechlich wirkend, hat Alraune schon als Kind auf ihr Umfeld einen unheilvollen Einfluß, wer auch immer ihren Weg kreuzt, nimmt Schaden. Obwohl man als Hörer weiß, dass Alraune dafür verantwortlich ist, sind natürlich die wahren Schuldigen ihre Erschaffer, die dann auch ihrem verdienten Schicksal zugeführt werden, das Mitleid hält sich hier in Grenzen. Alraune versteht es eher instinktiv, die Triebe und Begehrlichkeiten ihres Umfeldes gegen diese selbst einzusetzen und für ihren Vorteil zu nutzen.
18 ganz unterschiedliche Sprecher machen hier ihre Sache ganz hervorragend und erfüllen die einzelnen Charaktere mit Leben. Wunderbar agieren sie zusammen und verleihen den einzelnen Figuren individuelle Züge und lassen in menschliche Abgründe blicken. Besonders Sabine Bohlmann als Alraune kann hier überzeugen. Geräusche und dezente Musikuntermalung runden auch dieser Folge wieder stimmig ab und liefern einen passenden Klangteppich.
Fazit: eine unheimlich fesselnde Folge, die dem Hörer eine düstere Atmosphäre, geprägt von Erotik, Sex, Tod und Intrige bietet und die ihren Schauer mehr aus der Kaltblütigkeit der handelnden Figuren zieht als aus gruseligen Geschehnissen. Wirklich gelungen diese Folge, die beste Unterhaltung mit Gänsehauteffekt bietet.