Ein etwas anderer Wettkampf
Dresden 1717: Jean-Baptist Volumier, der Konzertmeister und Direktor der französischen Hofmusik in Dresden, soll für König August den Starken ausgerechnet seinen Konkurrenten und Landsmann Louis Marchand nach Dresden holen, weil der des französischen Hofes verwiesen
wurde. Diese Chance will sich August nicht entgehen lassen. Volumier bangt um seinen Posten, doch dann…mehrEin etwas anderer Wettkampf
Dresden 1717: Jean-Baptist Volumier, der Konzertmeister und Direktor der französischen Hofmusik in Dresden, soll für König August den Starken ausgerechnet seinen Konkurrenten und Landsmann Louis Marchand nach Dresden holen, weil der des französischen Hofes verwiesen wurde. Diese Chance will sich August nicht entgehen lassen. Volumier bangt um seinen Posten, doch dann hat er die zündende Idee. Er bitte auch Bach nach Dresden. Die beiden Virtuosen sollen im Wettstreit gegeneinander antreten. Die beiden würden garantiert versuchen, sich gegenseitig zu übertrumpfen und zu demütigen - er selbst wäre dann der lachende Dritte.
Natürlich verläuft Volumiers Plan nicht so wie erhofft. Marchand schockiert ihn. Der ist nämlich mindestens ein genau so großer Lebemann wie Künstler und lässt sich nur mit viel Geld locken. Auch in Dresden kann er die Finger nicht von den Frauen lassen und handelt allen Beteiligten Ärger ein.
Bach hingegen ziert sich - er musiziere für Gott und nicht die Menschen (erwartet aber ein ordentliches Gehalt und eine Festanstellung). Volumier reibt sich förmlich zwischen Beiden auf. Und dann sind da noch Bachs Schwägerin Friedelena, die den eingefleischten Junggesellen Volumier plötzlich ins Träumen bringt und der Sebnitzer Organist Anton Schulz, der ganz eigene Pläne verfolgt ...
Der Autor Ralf Günther ist bekannt für seine historischen Romane über Dresden, die immer auf einer wahren Person oder Begebenheit beruhen. Auch „als Bach nach Dresden kam“ fußt auf einer solchen, ist aber eine Novelle und kein Tatsachenbericht.
Sehr unterhaltsam und fesselnd beschreibt er Volumiers Bestrebungen, die beiden Größen zum Wettkampf zu bewegen und die Schwierigkeiten, die er dabei zu bewältigen hat. Mir gefällt, wie er die Menschen und meine Heimatstadt Dresden zur damaligen Zeit lebendig werden lässt und z.B. auch die neu erbaute Silbermannorgel in Freiberg einbezieht. Meine Empfehlung für alle Dresden- und Musik-Fans.