Wahre Begebenheit gepaart mit fiktiven Charakteren, spannend und fesseln
*Meine Meinung*
"Als der Sturm kam" von Anja Marschall ist ein beeindruckendes Werk über die furchtbare Sturmflut 1962 in Hamburg. Beim Lesen spürt man sofort, dass die Autorin sich in dieses Thema sehr gut eingearbeitet
und genauestens recherchiert hat. Sie hat die knallharten Fakten mit einer fiktiven Geschichte…mehrWahre Begebenheit gepaart mit fiktiven Charakteren, spannend und fesseln
*Meine Meinung*
"Als der Sturm kam" von Anja Marschall ist ein beeindruckendes Werk über die furchtbare Sturmflut 1962 in Hamburg. Beim Lesen spürt man sofort, dass die Autorin sich in dieses Thema sehr gut eingearbeitet und genauestens recherchiert hat. Sie hat die knallharten Fakten mit einer fiktiven Geschichte kombiniert und mir diese drei Tage anschaulich und emotional nah gebracht. Im Mittelpunkt stehen verschiedene Menschen, die unterschiedliche Schicksale haben.
Ich liebe den Schreibstil der Autorin, er ist leicht und locker, spannend und fesselnd, lässt mich träumen, bringt mich zum Nachdenken und manchmal fließen auch die Tränen. Ich kenne ihre Hauke Sötje Reihe, die spannend und fesselnd ist, ihre Töchter der Speicherstadt-Reihe, die faszinierend ist und natürlich ihre Weihnachtsromane, die berührend und magisch sind.
Gleich mit den ersten Worten, hat mich Anja Marschall in den Bann gezogen, ich habe das Buch an einem Tag gelesen.
Die Charaktere sind lebendig und authentisch beschrieben, Marion Klinger hat mein Herz im Sturm erobert. Sie ist eine junge Frau, die mit ihrer pflegebedürftigen Mutter in einer Laubenkolonie in Wilhemsburg wohnt. Diese macht ihr ständig Vorwürfe, dass sie sich endlich einen Mann suchen und heiraten soll. Doch Marions große Liebe ist mit einer anderen Frau verheiratet. Trotzdem meistert sie ihren Alltag. Sie ist eine selbstbewusste und eigenständige Frau, die allein für ihren Lebensunterhalt aufkommt und auch stolz darauf ist. Als Marion in der Nacht von der Sturmflut hört, will sich gleich helfen und begibt sich zur ihrer Arbeitsstelle der Polizeistation. Dort bekommt sie mit, wie unstrukturiert die Menschen dort mit der Situation umgehen. Ihre Anmerkungen und Vorschläge werden zuerst nicht beachtet, als dann doch jemand sie ernst nimmt, bekommt sie eine neue Aufgabe, mit der sie schnell zurecht kommt. Ich kann mich gut in sie hineinversetzen, ihre Ängste und Hoffnung kann ich direkt spüren.
Wer mir auch noch ans Herz gewachsen ist, Georg Hagemann, ein Hubschrauberpilot der SAR vom Stützpunkt Fassberg. Er ist ein junger Mann, der beruflichen Träume und Ziele hat, die er umsetzen möchte. Doch das Leben kommt dazwischen und seine Träume stehen auf wackeligen Beinen. Seine Freundin ist schwanger und absolut nicht begeistert, dass er bei der Bundeswehr ist. Seine Hoffnung schwinden. Sein Dilemma kann ich direkt spüren und habe mit ihm gelitten. Als es dann losgeht mit den Einsätzen, habe ich ihm über die Schulter geschaut und bin mitten im Geschehen.
Und auch die vielem anderen Charaktere sind gut beschrieben und runden die Geschichte ab. Es kommen neben den fiktiven Menschen auch reale Personen vor, wie z.B. der Polizeisenator Helmut Schmidt, der Hamburger Bürgermeister Paul Nevermann oder der Polizeirat Martin Ledin.
Mit diesem Buch hat mir die Autorin Anja Marschall die Sturmflut näher. Mit Erschrecken habe ich gelesen, wie es den Menschen in dieser Zeit erging und was für Ängste und Nöte sie ausstehen mussten. Als Leser ist man mittendrin.
*Fazit*
"Als der Sturm kam" ist ein faszinierendes Buch, indem die verheerende Sturmflut von 1962 in Hamburg näher beschrieben wird. Die harte Realität dieser drei Tage wird mittels fiktiven Charakteren anschaulich und fesselnd beschrieben. Wer Geschichten liebt, die auf einer wahren Begebenheit beruhen, ist hier genau richtig. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.