Eine feinfühlige Geschichte über Hoffnung und Freundschaft in Zeiten des Nationalsozialismus. Alon isst gern Bagels, die es aber leider viel zu selten gibt. Er spielt Geige und sitzt mit seiner Freundin Riwka auf dem Dach ihres Hauses, lässt seinen Drachen steigen und schaut über die Stadt. Aber das Leben ist schwierig, denn es ist das Jahr 1943, und Alon und Riwka wohnen im Getto und tragen einen gelben Stern. Niemand darf das Getto verlassen. Und wer doch durch das Tor hinausgeht, kehrt nicht zurück. Zart und ergreifend erzählt Marius Marcinkeviçius von zwei Kindern, die die Schrecken des Holocausts erleben. Sie werden getrennt, aber finden sich Jahrzehnte später wieder, dank eines Kieselsteins, der zum Symbol für ihre Stärke und das Überleben wird. Als die gelben Blätter fielen – ein besonderes Bilderbuch gegen das Vergessen. - Eindringlich und voller Zartheit: "Als die gelben Blätter fielen" ist eine Geschichte über den Holocaust, über das Erinnern, über Freundschaft, über Hoffnung und über das Überleben. - Das Buch handelt vom Leben in einem litauischen Getto zu Zeiten des 2. Weltkriegs. Autor Marius Marcinkeviçius schafft es trotz der Schwere, von diesem wichtigen Teil der Geschichte einfühlsam und liebevoll zu erzählen. - Die berührenden und ausdrucksstarken Illustrationen von Inga Dagile machen "Als die gelben Blätter fielen" zu einem besonderen Bilderbuch für Kinder ab 8 Jahren. - Die bewegende Geschichte von Alon und Riwka ist ein guter Einstieg für (Grundschul-)Kinder, um einen Zugang zu den Themen Nationalsozialismus und Holocaust zu bekommen. Das Nachwort hilft bei der historischen Einordnung."Als die gelben Blätter fielen" ist in Litauen bereits mehrfach ausgezeichnet. Kein Wunder: Autor Marius Marcinkeviçius und Illustratorin Inga Dagile schaffen es, auf einfühlsame Weise eine tief bewegende Geschichte über Hoffnung und Freundschaft zu Zeiten des Holocausts zu erzählen. Das besondere Bilderbuch ist für Kinder ein guter Einstieg zu dem Thema Nationalsozialismus. Es richtet sich an junge Leser*innen zwischen 8 und 11 Jahren, ist aber eine wichtige Lektüre für alle Menschen – unabhängig vom Alter.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Die Frage, wie man Kindern vom Holocaust erzählen kann, stellt sich auch Rezensentin Sylvia Schwab immer wieder, das Bilderbuch von Marius Macinkevicius und Inga Dagilè ist für sie eine gute Antwort darauf. Es spielt im Sommer 1943 und handelt von zunächst von den beiden Kindheitsfreunden Alon und Rivka, erfahren wir. Alon ist jüdisch, er wird deportiert und ermordet. Damit ist die Geschichte aber nicht zu Ende: Er erzählt als Toter, was ihm passiert ist und wird zu einem Stein, den eines Tages Rivkas Enkelin findet. "Schlicht, nie pathetisch" wird diese Geschichte sprachlich und bildlich erzählt, die Illustrationen sind für Schwab eine gelungene Ergänzung. Ein sehr guter Einstieg für Kinder in die Thematik, schließt sie.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Marcinkevicius und Dagilè finden verständliche Metaphern und Bilder für das Unsagbare und ermöglichen damit auch Kindern einen Zugang zum Unverständlichen. Eine Übersetzungsleistung, die nicht nur historisch relevant ist." (Nicole Kalteis, 1001 Buch, 3/2024)