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Wieso geistert in zahlreichen Sagen das Petermännchen aus Pinnow durch das weit entfernte Schweriner Schloss, als wäre es dort zu Hause? Warum melkt eine alte, untadelige Raben Steinfelder Bäuerin Kühe durch die Wand, obwohl der Milchraub doch der klassische Schadenzauber der Hexen war. Woran dachten die Pinnower Bauern, als sie in ihrer Sage einen Rehschinken vom Himmel fallen ließen. Warum hausen die Weißen Frauen (oder sind es gar die weisen Frauen?) von Sukow unter einem Kuhstall und haben Wechselbälger bei sich? Warum darf Herzog Karl Leopolds Name in der Sage nicht erwähnt werden? Kann…mehr

Produktbeschreibung
Wieso geistert in zahlreichen Sagen das Petermännchen aus Pinnow durch das weit entfernte Schweriner Schloss, als wäre es dort zu Hause? Warum melkt eine alte, untadelige Raben Steinfelder Bäuerin Kühe durch die Wand, obwohl der Milchraub doch der klassische Schadenzauber der Hexen war. Woran dachten die Pinnower Bauern, als sie in ihrer Sage einen Rehschinken vom Himmel fallen ließen. Warum hausen die Weißen Frauen (oder sind es gar die weisen Frauen?) von Sukow unter einem Kuhstall und haben Wechselbälger bei sich? Warum darf Herzog Karl Leopolds Name in der Sage nicht erwähnt werden? Kann die sprachliche Analyse eines Flurnamens uns den historischen Wahrheitsgehalt einer Sage vermitteln? Volkssagen haben oft mehr zu sagen, als es der Wortfluss der Erzählung und die Semantik der Wörter hergeben. Die inhaltlichen Sagenstoffe reflektieren die gesellschaftlichen und historischen Situationen, in denen diese Sagen entstanden sind. Sie haben meist Hintergründe, die für die damaligen Zeitgenossen bekannt waren, uns heutigen Lesern oft aber verborgen sind. Zudem ist in der langen Zeit der Tradierung von Sagen über Generationen hinweg vieles vom alten Sagenstoff verblasst so wie Neues hinzugedichtet worden ist – Vorsicht und Zurückhaltung sind bei der Deutung alter Sagen also angebracht. In diesem Büchlein soll versucht werden, einige Sagenhintergründe aufzudecken und einige Sagen, die in der Kleinregion rund um Pinnow kursierten und heute noch erzählt werden, zu deuten. Die vom Autor nacherzählten Sagen wurden von Ines Höfs illustriert.
Autorenporträt
1936 in Köln in einer Arbeiterfamilie geboren. 1942 Evakuierung nach Hindenburg (Zabrze) Oberschlesien, dort Einschulung, danach Volksschule in Köln. Dort 1943 ausgebombt. Ende 1944 Zwangs-Evakuierung nach Sachsen-Anhalt. Von 1946 bis 1949 Aufenthalt in Irland im Rahmen einer Kinderhilfsaktion der Irischen Rotkreuz-Gesellschaft. Temporäre Adoption durch eine Farmerfamilie im Westen der Insel, Besuch der Irish National School. Nach Rückkehr Beendigung der Volksschule (8.Klasse) in Köln. Lehre und Beruf als Grauguss- Former. November 1956 Übersiedlung in die DDR, Arbeit als Former in Leipzig. 1957 bis 1961 freiwillig Dienst in der NVA. 1961 bis 1965 Studium Deutsch / Geschichte an der PH Leipzig, danach Schuldienst an der POS Bergfelde bei Berlin, 1967 Umzug nach Schwerin, in der Erwachsenenbildung tätig. 1967-1970 Fernstudium Philosophie an der Uni Greifswald. August 1990 Journalist / Redakteur bei der Schweriner Volkszeitung. 1998 in Rente. Verheiratet zwei Kinder, Tochter 2015 verstorben. Bibliografie: Beiträge zur Dorfgeschichte von Pinnow-Petersberg. Gemeinde Pinnow, Pinnow 2009 From Cologne to Ballinlough. A German and Irish Boyhood in World War II and Post-war Years 1946-49. Aubane Historical Society, 2009 Von Köln nach Ballinlough. Eine deutsch-irische Kindheit. EDITION digital, Pinnow 2016