In unserem ersten Sommer zu zweit malten wir unsere Zukunft in leuchtenden Farben an den Himmel. Ich war glücklich. Kindheitstraumata und Mutterkomplexe schienen nur noch in der Vergangenheit zu existieren. Dann wurdest du schwanger und unser Sommernachtstraum endete jäh. In einer neuen Realität aus Armut und Not verlor ich den Boden unter den Füßen. Angst war das Gefühl, das alles verschlang. Als du mich brauchtest, war ich nicht für dich da. Wir drifteten auseinander und das, was wir uns geschaffen hatten, drohte zu zerbrechen. Dann trat ich den Weg an, mich wiederzufinden und unsere Beziehung zu retten. "Es ist, glaube ich, gar nicht mal die Angst davor, dass wirklich etwas passiert. Es ist mehr die Angst vor der Angst an sich." Das sagte ich, ohne zu ahnen, wie sehr eben diese Angst in meinem Leben später an Gewicht gewinnen würde.