Der Autor hat viel zu erzählen, vor allem wirken seine Erfahrungen im 1. Weltkrieg und der Emigration. Das muss so stark gerade auch auf Generationsgenossen gewirkt haben, dass die Memoiren in beinahe jedem Bürgerhaushalt standen, die über Jahrzehnte ans Schweigen gewohnte Münder öffnete und von
„dem“ Zuckmayer gesprochen wurde.
Zuckmayers Ton ist erstaunlich gleichmütig, immer auch nach Wirkung…mehrDer Autor hat viel zu erzählen, vor allem wirken seine Erfahrungen im 1. Weltkrieg und der Emigration. Das muss so stark gerade auch auf Generationsgenossen gewirkt haben, dass die Memoiren in beinahe jedem Bürgerhaushalt standen, die über Jahrzehnte ans Schweigen gewohnte Münder öffnete und von „dem“ Zuckmayer gesprochen wurde.
Zuckmayers Ton ist erstaunlich gleichmütig, immer auch nach Wirkung schielend, auch wo es um Trauer wegen der aus der US-Emigration so fernen Heimat, das Entsetzen über das Sterben so vieler Freunde und die eigenen Irrtümer, etwa beim Aufbau der hartnäckig verfolgten Karriere und der späten Emigration geht. So ermüdet der Stil gelegentlich. Sehr ausführlich wird man etwa über die jeweiligen wirtschaftlichen Beschränkungen informiert, eher großmütig darüber, wenn es ihm – wie zeitweilig wohl sehr deutlich – gut geht.
Faszinierend sind zwei eher künstlerische Details: Wie er sich nach zwei „Durchfällen“ sicher war, einen eigenen Stil zu haben, und diesen dann im „Fröhlichen Weinberg“ durchsetzte, und wie er – was er sprachlichen Schwierigkeiten zuschrieb – unfähig war, diesen Stil amerikanischen Studenten zu erläutern – wie viel erhellender ist doch Lilli Palmer in ihrer Biographie über anglo-amerikanischen Humor.
Großartig, neugierig, eher positiv-begeistert, aber auch immer mit einer kritisch-distanzierten Note sind die Portraits, etwa von Stefan Zweig, Werner Krauss und Brecht, etwas störend nur, dass sich Zuckmayer immer eine eher kindische Rolle zuschreibt.
Eher bemüht, an name dropping grenzend, ohne viel Konkretes wiederum die Beschwörung der Freundschaften.