Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Methoden, Forschung, Note: 1,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Seminar für Wissenschaftliche Politik), Veranstaltung: Grundkurs Politische Soziologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Milieubegriff erlebte in der soziologischen Sozialstrukturforschung der 1980er Jahre ein Comeback unter dem Leitmodell der Lebensstilforschung als übergreifendes Konzept. Diesen neuen soziologischen Milieus werden zumindest teilweise ebenfalls klar zuzuordnende politische Orientierungen zugeschrieben. Zur Klärung der Frage, ob, und wenn inwiefern bestimmte neue Milieukonstruktionen in Deutschland Trägergruppen von politischen Orientierungen oder gar gesellschaftlichen Konfliktlinien darstellen könnten, wird im Folgenden zunächst der Cleavage-Ansatz und insbesondere sein Gruppenverständnis nochmals umrissen und um den darauf aufbauenden Milieu-Begriff nach Lepsius ergänzt. Im Folgenden sollen die Milieubegriffe von Michael Vester, Stefan Hradil, und dem Sinus Institut dargestellt werden und in einem abschließenden Schritt auf ihre Aussagekraft im Sinne einer politisierten Sozialstruktur bezogen werden. Berücksichtigung sollen dabei insbesondere die Bedingungen, die ein Konflikt erfüllen muss, um als Cleavage gelten zu können, sowie die Bedingungen, die demzufolge ein Milieu erfüllen muss, um als Ausdruck und Basis eines Cleavage gelten zu können. Leitthese soll dabei sein, dass nur ein theoretischer Milieubegriff, der die kulturelle und politische Homogenität als Grundbedingung zur Konstitution eines Milieus mit der Bedingung der Identität des Milieus als Gruppe in der Selbst- und Fremdwahrnehmung kombiniert, als Trägergruppe für ein Cleavage in Frage kommt.