Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Alter, Note: 2,3, Universität Augsburg, Veranstaltung: Hauptseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn ich über alte Menschen in unserer Gesellschaft nachdenke, gehen mir viele Fragen durch den Kopf. Wie ist es, wenn ich selbst einmal alt bin? Werde ich von der Gesellschaft ausgegrenzt werden und was fange ich mit der ganzen freien Zeit an, wenn ich nicht mehr erwerbstätig bin? Werde ich überhaupt bis zu meinem Renteneintritt Arbeit haben und wird es später überhaupt noch Rente geben? Bis ich einmal alt sein werde, vergehen noch viele Jahre. Doch ab wann ist man denn eigentlich alt? Wer bestimmt, ab wann ich zu den „Alten“ gehöre und was ist, wenn ich mich dann noch gar nicht alt fühle? All diese Fragen werden sich im Laufe meines Lebens irgendwann von selbst beantworten, doch aus soziologischer Sicht, möchte ich schon heute wissen, was später auf mich zukommt, wie die Situation von alten Menschen früher ausgesehen hat und wie sich die aktuelle Altersproblematik heute darstellt. Auf einige meiner Überlegungen, die ich mir im Vorfeld gemacht habe, sollen im Folgenden Antworten gefunden werden. Ich habe meine Arbeit an diesen Leitfragen orientiert und in drei thematische Abschnitte untergliedert. Zunächst einmal sollen grundlegende Merkmale des Alters in unserer heutigen Gesellschaft geklärt werden, wie zum Beispiel: Was verstehen wir heute unter „Alter“? Ist Alter ein modernes Phänomen? Was charakterisiert alte Menschen und sprechen wir nun von einer oder mehrerer Phasen im Alter? Der zweite Teil meiner Arbeit orientiert sich am historischen Wandel von Alternsbeschreibungen. Ich werde also genauer herausarbeiten wie sich die Altersfrage historisch entwickelt hat. Sind früher wirklich nur wenige Menschen alt geworden? Sind Ruhestand und wohlfahrtstaatliche Einrichtungen moderne Erfindungen und waren auch in früheren Gesellschaften schon verschiedene Lebenssituationen älterer und alter Menschen sichtbar? Wie sah die Stellung von alten Menschen in der stratifizierten, also geschichteten Gesellschaften aus, wie in der funktional differenzierten Gesellschaft und welche Aussagen lassen sich über die Alternsverläufe zu verschiedenen historischen Zeiten machen. Hier werde ich einige der bekanntesten Altersstufenmodelle in Hochkulturen vorstellen, um deutlich zu machen, wie sich das Verständnis von Alter bis in unsere heutige Zeit verändert hat. Natürlich muss jeder Mensch altern, aber nicht nur der Zeitraum, der ihm zugestanden wird, kann variieren, auch die gesellschaftliche Deutung dieser biologischen Veränderung differiert. [...]