Doktorarbeit / Dissertation aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Soziologie - Medizin und Gesundheit, Note: 1,0, Universität Wien, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit widmet sich der Alternativmedizin und ihrer gesellschaftlichen Akzeptanz. Sie analysiert, warum sich eine Heilkunde, deren Methodik nicht auf wissenschaftlichen Grundlagen beruht, die nur in wenigen Fällen einen klinischen Wirksamkeitsnachweis erbringen kann und deren Vertreter häufig keine medizinische Grundausbildung vorweisen können, zunehmender Beliebtheit erfreut. Die Ursachen dafür liegen in der Entwicklung der Schulmedizin, die den veränderten Bedürfnissen und den Erwartungen der Patienten nicht im erforderlichen Ausmaß genügt. Dies umso weniger, als der gesellschaftliche Wandel der Gesundheitsprävention und der Empathie für den Patienten einen bedeutenden und stetig zunehmenden Stellenwert beimisst. Ein neu zu definierendes Paradigma wird die Anwendung beider Medizinsysteme einschließen müssen. Aus diesem Grund sind die Vertreter der Schul- und Alternativmedizin aufgerufen, aufeinander vorurteilsfrei zuzugehen, nach wechselseitigen Ergänzungspotentialen zu suchen und die Vorteile der jeweiligen Methode anzuerkennen, ohne sie ihres Nachteils wegen zu diskreditieren. So ist zu hoffen, dass die „Medizin der Zukunft“ den Bedürfnissen des modernen Menschen in der Gesundheitsprävention, bei Befindlichkeitsstörungen und der Behandlung von Erkrankungen besser als die Anwendung polarisierender und konkurrierender Ideologien mit der Synthese beider Medizinsysteme entgegenkommen wird.