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Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
© Perlentaucher Medien GmbH
"Die Schwere des 'trostlosen Mittelmäßigen' und 'nichtigen Kleinkrams', die sich bei Flaubert dumpf und grau voranschiebt - bei Miller wird sie ganz leicht und hell, ja grell. Ihre Geschichten, die auf Dialog und Handlung weitgehend verzichten, offenbaren sich als glänzendes Mosaik unerträglicher Alltäglichkeiten. Mary Miller aktualisiert nicht nur Flaubert, sie schreibt sich in die Tradition eines weiblichen Changierens zwischen Indifferenz und Koketterie einer Irmgard Keun, Judith Hermann und Ottessa Moshfegh ein. Wären da nicht leise Gegenwartsmarker wie Instagram-Hashtags oder die Serien 'Girls' und 'The Office', das Buch könnte aus einer vergangenen Zeit stammen, so allgemeingültig schwebt es über dem Jetzt." Marie-Luise Goldmann, Literarische Welt, 07.08.2021
"Sie hat ein feines Gespür für die diskursiven Schwingungen, die sie im banalen Alltag einfacher Amerikanerinnen (und Amerikaner) ausmachen kann ... Und immer geht es um Frauen, die nicht unbedingt zur Mittelschicht gehören, und Miller beweist bis in die popkulturellen Zeichen und Produkte hinein durchgehend Klassenbewusstsein. Ohne allerdings in die Analyse zu gehen - oder irgendwelche Exit-Optionen zu fantasieren. Insofern ist 'Always Happy Hour' sehr amerikanisch: Es ist gut erzählt. Es hält sich dicht an die Realität. Es hat ein Sensorium für Gefühle. Es ist kurz gehalten und verzichtet auf Überbau, Ausblick, Experiment." René Hamann, Die Tageszeitung, 14.08.2021
"Mary Millers Storys haben eine gewisse Atemlosigkeit, auch wenn eigentlich nichts Großes passiert ... Auch in 'Big World' brachte Mary Miller wie nun in 'Always Happy Hour' einen oft emotionslosen Blick auf eine Welt - voller Trucks, Rausch und Blowjobs - zum Ausdruck, der stets der seiner Figuren ist und der niemals urteilt. Mary Miller ist definitiv eine der interessantesten jungen US-Autorinnen." Eva Umbauer, ORF FM4, 17.07.2021
"Stories, die süchtig machen." Wolf Ebersberger, Nürnberger Zeitung, 19.06.2021
"Auf lakonische Art knallhart schreibt Mary Miller von Frauen, denen es nicht mehr gelingt, Fuß zu fassen in dieser Welt. Heillos." Ingrid Mylo, Badische Zeitung, 19.06.2021
"Eine selbstironische, traurig-schöne Skizze vielleicht nur scheinbar verlorener Frauen." Die Presse, 26.06.2021