Dr. Daniel ist eine echte Erfolgsserie. Sie vereint medizinisch hochaktuelle Fälle und menschliche Schicksale, die uns zutiefst bewegen – und einen Arzt, den man sich in seiner Güte und Herzlichkeit zum Freund wünscht. Als Lisa-Marie Kornacher an diesem Abend zu ihrem Verlobten Frank Peltzer kam, spürte sie sofort, daß irgend etwas Bedeutsames passiert war. Es lag so eine gewisse Spannung in der Luft, vielleicht war es auch Hektik. Nun ja, letzteres wäre nicht weiter verwunderlich. Immerhin steckten Lisa-Marie und Frank mitten in den Hochzeitsvorbereitungen. »Lisa!« Mit leuchtenden Augen und einem strahlenden Lächeln kam Frank ihr entgegen und schloß sie zärtlich in die Arme. »Stell dir vor, mein Bruder kommt! Er kommt tatsächlich zu unserer Hochzeit!« »Das ist schön«, freute sich Lisa-Marie. »Dann lerne ich meinen zukünftigen Schwager doch noch kennen.« Frank seufzte. »Ich verstehe sowieso nicht, wie Gerd das aushält. Seit zehn Jahren war er nicht mehr hier.« Er senkte den Kopf und gestand leise: »Ich vermisse ihn manchmal ganz schrecklich.« Lisa-Marie nickte verständnisvoll. Sie hatte selbst einen älteren Bruder, an dem sie sehr hing. Allein die Vorstellung, er würde für Jahre auf Nimmerwiedersehen verschwinden, wäre für sie ganz fürchterlich. Zudem war Frank erst zwölf Jahre alt gewesen, als sein Bruder – gerade volljährig geworden – Steinhausen verlassen hatte und nach Kanada gegangen war. Ein einziges Mal hatten sich die Brüder danach noch gesehen, nämlich, als Frank mit seinen Eltern einen Urlaub in Kanada verbracht hatte. Die leise Hoffnung der Peltzers, Gerd würde nach diesen drei Wochen mit ihnen ins heimatliche Steinhausen zurückkehren, hatte sich allerdings nicht erfüllt. Er schrieb zwar einigermaßen regelmäßig, aber gekommen war er nicht mehr… nicht einmal zu einem Besuch. »Ich bin ja schon sehr gespannt darauf, ihn kennenzulernen«, meinte Lisa-Marie nachdenklich. Das Lächeln kehrte auf