Das Wirken der Schleswiger Nachrichten in der Stadt trug maßgeblich zur weiteren Ausbreitung der Parteiideologie der NSDAP in der Region und zur Mehrheitsfähigkeit des Nationalsozialismus bei. Diese These hat sich der Schleswiger Autor Jens Nielsen vorgenommen und in diesem Buch unter Zuhilfenahme von zeitgenössischen Originalquellen und von Zitaten aus der Berichterstattung der Schleswiger Nachrichten umfangreich dokumentiert. Das Buch Am Anfang war das Wort zeigt die Entwicklung von der zu Beginn der 1920er Jahre stark deutschnational geprägten und nicht unwesentlich am Kapp-Putsch in Schleswig beteiligten Zeitung, gefolgt von der nationalsozialistischen Ausrichtung des Blattes in den frühen 1930 Jahren, bis hin zu den propagandistischen Durchhalteparolen gegen Kriegsende. Im besonderen Maße weist das Buch auf die frühe antisemitische und deutschvölkische Grundposition der beiden Hauptschriftleiter Jacob Bödewadt und Dr. Fritz Michel hin und stellt deren Wirken detailliert dar. Dabei stehen besonders das Agieren des Hauptschriftleiters Michel bei der Bücherverbrennung auf dem Stadtfeld 1933 und seine schrittweise und insgesamt mühelose und bereitwillige Annäherung der Nachrichten an den Nationalsozialismus und seinen antisemitischen Positionen im Mittelpunkt. Weiterhin weist das Buch auf die Rolle und die Relevanz der Schleswiger Nachrichten bei der Pflege des Führerkultes, bei der Verpflichtung der Jugend auf den NS-Staat und bei der Konstruktion eines NS-Geschichtsbewusstseins durch Elemente der Schleswiger Stadtgeschichte wie das Schloss Gottorf oder Haithabu hin. Auch der Denunzierung von Schleswigern durch die Zeitung und die Berichterstattung zur Arbeit der Heil- und Pflegeanstalt Schleswig-Stadtfeld im Kontext mit der nationalsozialistischen Weltanschauung sind große Teile des Buches gewidmet. Ein Buch nicht zum Verurteilen aber zur Mahnung.
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