Der Knoten – wir alle kennen und verwenden ihn. Doch kaum jemand weiß Genaueres über seinen Ursprung und seine lange Geschichte. Dabei verwandeln Menschen seit Tausenden Generationen mit dem Knoten einfache Leinen – ob Schnur, Strick oder Seil – in Werkzeuge, Symbole, Zeichen, Zierden oder Mittel der Magie. Einst unverzichtbarer Alltagsgegenstand, wird der Knoten in der Konsumgesellschaft zunehmend von Billigprodukten ersetzt – und bleibt doch das einzige Werkzeug der Vorzeit, das sich noch heute in jedem Haushalt befindet. Weder im Alltag noch in der Wissenschaft wird der unscheinbaren und zugleich hocheffektiven Technik des Knotens besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Dabei wäre unsere Menschwerdung ohne den Knoten vermutlich nicht möglich gewesen. Michael Kargs Buch zeichnet die Menschheitsgeschichte mit dem Blick durch die Knotenbrille nach. Entstanden ist eine Hommage an das, was die Menschheit verbindet.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
"Voller Überraschungen steckt" die Kulturgeschichte der Knoten, lernt Rezensent Michael Opitz von Autor Michael S. Karg. Zwar lässt sich kein genauer Zeitpunkt festlegen, ab dem der Mensch die Technik des Knotens erlernte, erklärt Opitz. Doch scheint sie für das Überleben der Menschen vor zwei Millionen Jahren essenziell gewesen zu sein, zum Beispiel zur Herstellung von Faustkeilen, Zelten und Netzen, zählt Opitz auf. In verschiedensten Kulturen ist der Knoten immer noch von großer Bedeutung, lesen wir - sie hat zum Beispiel in der norwegischen Tradition seinen letztgeborenen Sohn symbolisch Knut zu nennen überlebt und in der keltischen Kunst, in der der Knoten ein zentrales Element darstellt. Kargs Buch über den "Bedeutungsträger" Knoten fand Opitz hochinteressant und "sehr gut lesbar".
© Perlentaucher Medien GmbH
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