Fiona Sironic
eBook, ePUB
Am Samstag gehen die Mädchen in den Wald und jagen Sachen in die Luft (eBook, ePUB)
Roman Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2025 Gewinnerin des open mike 2019 I Shortlist Puchheimer Literaturpreis 2025
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Eine erste Liebe zwischen Festhalten und Vernichten, Aussterben und WeiterlebenEs brennt. In den Wäldern und auf den Screens. Die 15-jährige Era lebt mit ihrer Mutter am Waldrand und versucht dem schleichenden Prozess der Zerstörung etwas entgegenzusetzen, indem sie das Aussterben der Vögel dokumentiert. In einem Stream beobachtet sie ihre Mitschülerin Maja und deren Schwester Merle, die auf der benachbarten Lichtung Festplatten in die Luft jagen. Maja ist die Tochter zweier Momfluencerinnen, die versucht, die Erinnerungen an eine öffentliche Kindheit auszulöschen. Während Era Notizbü...
Eine erste Liebe zwischen Festhalten und Vernichten, Aussterben und Weiterleben
Es brennt. In den Wäldern und auf den Screens. Die 15-jährige Era lebt mit ihrer Mutter am Waldrand und versucht dem schleichenden Prozess der Zerstörung etwas entgegenzusetzen, indem sie das Aussterben der Vögel dokumentiert. In einem Stream beobachtet sie ihre Mitschülerin Maja und deren Schwester Merle, die auf der benachbarten Lichtung Festplatten in die Luft jagen. Maja ist die Tochter zweier Momfluencerinnen, die versucht, die Erinnerungen an eine öffentliche Kindheit auszulöschen. Während Era Notizbücher führt, Zeichnungen anfertigt und all das Wissen, auf das sie Zugriff hat, zu ordnen versucht, bildet Maja eine zerstörerische Gegenkraft. Dennoch sind Era und Maja verbunden in ihrer Suche nach Intimität und analogen Reizen. Während die Turteltaube ausstirbt, verlieben die beiden sich ineinander. Aber nicht nur die Vögel sind bedroht: Als ein großflächiger Brand den Wald zerstört, verlieren auch die Mädchen einen bedeutenden Teil ihres Lebensraums.
Souverän und klug überzeugt Sironic mit einer neuen literarischen Stimme.
»Eine wilde, witzige, weise Expedition in unsere Zukunft.« Julia von Lucadou, Autorin von »Die Hochhausspringerin«
»Ein dichtes und vielschichtiges Debüt, dessen rund 200 Seiten in Nullkommanichts weggelesen sind, aber umso länger nachhallen und zum Nachdenken anregen.« Alexandra Friedrich, NDR
Es brennt. In den Wäldern und auf den Screens. Die 15-jährige Era lebt mit ihrer Mutter am Waldrand und versucht dem schleichenden Prozess der Zerstörung etwas entgegenzusetzen, indem sie das Aussterben der Vögel dokumentiert. In einem Stream beobachtet sie ihre Mitschülerin Maja und deren Schwester Merle, die auf der benachbarten Lichtung Festplatten in die Luft jagen. Maja ist die Tochter zweier Momfluencerinnen, die versucht, die Erinnerungen an eine öffentliche Kindheit auszulöschen. Während Era Notizbücher führt, Zeichnungen anfertigt und all das Wissen, auf das sie Zugriff hat, zu ordnen versucht, bildet Maja eine zerstörerische Gegenkraft. Dennoch sind Era und Maja verbunden in ihrer Suche nach Intimität und analogen Reizen. Während die Turteltaube ausstirbt, verlieben die beiden sich ineinander. Aber nicht nur die Vögel sind bedroht: Als ein großflächiger Brand den Wald zerstört, verlieren auch die Mädchen einen bedeutenden Teil ihres Lebensraums.
Souverän und klug überzeugt Sironic mit einer neuen literarischen Stimme.
»Eine wilde, witzige, weise Expedition in unsere Zukunft.« Julia von Lucadou, Autorin von »Die Hochhausspringerin«
»Ein dichtes und vielschichtiges Debüt, dessen rund 200 Seiten in Nullkommanichts weggelesen sind, aber umso länger nachhallen und zum Nachdenken anregen.« Alexandra Friedrich, NDR
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Fiona Sironic (*1995 in Neuss) studierte Sprachkunst, Kreatives Schreiben und Gender Studies in Hildesheim und Wien, wo sie inzwischen als freie Schriftstellerin lebt. Sie gibt außerdem Workshops und beschäftigt sich in ihrem journalistischen Schreiben mit digitalen Spielen. Für ihre literarischen Texte erhielt Sironic diverse Preise, Stipendien und Nominierungen. Sie war beispielsweise nominiert für den Wortmeldungen Förderpreis, gewann den Open Mike 2019 und erhielt sowohl das Arbeits- als auch das Startstipendium des BMKÖS, war außerdem Stipendiatin des Klagenfurter Literaturkurses und der Kölner Schmiede und erhielt im Rahmen des Deutschen Preises für Nature Writing 2024 eines der Werkstatt-Stipendien für einen Auszug aus ihrem Debütroman. »Am Samstag gehen die Mädchen in den Wald und jagen Sachen in die Luft« stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2025.
Produktdetails
- Verlag: Ecco Verlag
- Seitenzahl: 208
- Erscheinungstermin: 25. März 2025
- Deutsch
- ISBN-13: 9783753001081
- Artikelnr.: 71733338
»Sironics "Am Samstag gehen die Mädchen in den Wald und jagen Sachen in die Luft" (HarperCollins, März) geht als heißer Kandidat für den verrücktesten Romantitel der Saison ins Rennen [...]« Börsenblatt 20250113
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Rezensentin Eva Behrendt ergötzt sich an Fiona Sironics Debütroman mit seiner nerdigen Sprache. Die in den heißen und artenarmen 2050er Jahren spielende Story um zwei Teenager, die sich mit Wucht von ihren Influencereltern lösen, ist für Behrendt halb Climate Fiction, halb Coming-of-Age-Roman, vergleichbar mit Herrndorfs "Tschick", wobei die Protagonisten aber nur auf der Datenautobahn unterwegs sind, wie die Rezensentin weiß. Sironics Dystopie hat laut Behrend zwar Sprünge und Leerstellen, Politik kommt z. B. kaum vor, entwickelt aber ihren Sog.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Gebundenes Buch
“Am Samstag gehen die Mädchen in den Wald und jagen Sachen in die Luft” erzählt Fiona Sironic als dystopische Coming-of-age-Story aus der Sicht der 15-jährigen Era, die gemeinsam mit der etwas älteren Maja im Mittelpunkt steht. Beide haben mit sich und vor allem mit …
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“Am Samstag gehen die Mädchen in den Wald und jagen Sachen in die Luft” erzählt Fiona Sironic als dystopische Coming-of-age-Story aus der Sicht der 15-jährigen Era, die gemeinsam mit der etwas älteren Maja im Mittelpunkt steht. Beide haben mit sich und vor allem mit den äußeren Umständen ihres noch recht jungen Lebens zu kämpfen. Der Klimawandel schreitet fort, und Era versucht, die Erinnerung an die immer weiter aussterbenden Vogelarten zu bewahren. Dazu greift sie nicht nur auf ein digitales Archiv, sondern ganz analog auf Bleistift und Papier zurück. Maja hingegen versucht, sich dem Einfluss ihrer beiden Mütter zu entziehen, die als “Momfluencerinnen” ihr gesamtes Leben in den sozialen Medien ausbreiten. So ist “Am Samstag gehen die Mädchen in den Wald und jagen Sachen in die Luft” von Fiona Sironic eine ebenso einfühlsame wie dystopische Near-Future-Story über die erste Liebe, Erwachsen-werden, Klimakrise und, jawohl, Familie.
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Der Titel des ersten Romans von Fiona Sironic hat mich wirklich neugierig gemacht. Und ich kann jetzt verstehen, warum die Mädchen Sachen in die Luft jagen.
Die 16- jährige Ich-Erzählerin Era erzählt aus einem Leben in der nahen Zukunft, die Klimakrise hat zu veränderten …
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Der Titel des ersten Romans von Fiona Sironic hat mich wirklich neugierig gemacht. Und ich kann jetzt verstehen, warum die Mädchen Sachen in die Luft jagen.
Die 16- jährige Ich-Erzählerin Era erzählt aus einem Leben in der nahen Zukunft, die Klimakrise hat zu veränderten Lebensbedingungen geführt, sie lebt mit ihrer Mutter in einer Hütte im Wald, betonierten Boden kann man nicht betreten, vieles ist durch Überschwemmungen zerstört worden, das Risiko von Waldbränden ist sehr hoch. Es gibt kein Obst oder Gemüse oder Fleisch. Die öffentliche Sicherheit wird durch feuerlegende Jugendliche gefährdet.
Retrospektiv berichtet sie vom Leben ihrer Tante und ihrer Mutter, dem Kampf der Menschen gegen die Klimakatastrophe oder der Vereinnahmung des Lebens durch das Internet.
Sie verfolgt regelmäßig einen Live-Stream, in dem 2 vermummte Mädchen im Wald Dinge verbrennen und explodieren lassen. Sie entdeckt, dass die Mädchen mit ihren Müttern ganz in der Nähe wohnen und auch die gleiche Schule besuchen.
Sie und Maya freunden sich an und Era erfährt den Grund für die Zerstörungswut der Mädchen. Ihre Mütter haben als lesbisches Paar ihr gesamtes Leben und das ihrer Töchter öffentlich gemacht. Sie sind Momfluenzerinnen, reich und erfolgreich mit einer riesigen Follower-Community und die Töchter versuchen die digitalen Spuren zu vernichten. Sie wurden nicht um Erlaubnis gefragt.
So sprengen die Töchter aus dem Archiv der Mütter gestohlene Festplatten in die Luft und dokumentieren die Zerstörung mit einem alten Camcorder. „Er ist nicht zu orten und kennt keine Netzwerke.“
Era versucht das Artensterben zu dokumentieren, sie ist fasziniert von Vögeln und Vogelstimmen, die es leider oft nur noch digital zu hören gibt. Sie sammelt ihre Informationen in Tagebüchern aus Papier.
In der Welt der Frauen erleben Era und Maya ihre große Liebe. Beide haben Angst vor Kontrollverlust, die eine zerstört, die andere will erhalten.
Die Taten der Schwestern werden von ihren Müttern entdeckt und Maya verschwindet von zu Hause. Sie schließt sich radikalen Gruppen an, den Datenskeptiker*innen. Deren Ziel ist es Serverfarmen, das „Archiv“, das sämtliche Daten gespeichert hat, die aber nicht mehr für jeden zugänglich sind, zu vernichten.
„Es geht um die Organisation von Wissen als Herrschaftsinstrument.“
Im livestream kann Era zusehen, wie ihre Freundin Maya tatsächlich im Inneren der Wissensmacht eindringt.
„Ich kann die Momente blinken sehen. Es sind Millionen Erinnerungen, falsche und richtige, platzierte und retuschierte, die kreischend auf den Datenträgern rotieren, als hätten sie einen Überlebenswillen.“
Es werden nicht nur die Vogelstimmen und Mayas 1. Schritte ausgelöscht.
Sehr gelungen an diesem Roman ist die Verbindung zwischen „alter“ Welt: ausgestopften Vögel, gespeicherten Vogelstimmen, Dokumentation des Artensterbens und „neuer“ Welt: Datenmengen und Datenmüll, einer zerstörten Umwelt und dem Überlebenskampf der Menschen. Und es geht um Kontrollverlust und Wut. Weibliche Wut, die sich in Gewalt ausdrückt.
Ein wirklich aufrüttelnder Blick in die Zukunft, sehr intensiv und sehr vielschichtig.
Absolut lesenswert.
Nominiert zum Deutschen Buchpreis.
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Gebundenes Buch
Eine Dystopie mit Wumms
Der Debütroman der Schriftstellerin Fiona Sironic mit dem ellenlangen Titel «Am Samstag gehen die Mädchen in den Wald und jagen Sachen in die Luft» hat es auf Anhieb auf die Shortlist des diesjährigen Deutschen Buchpreises geschafft. Eines jener …
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Eine Dystopie mit Wumms
Der Debütroman der Schriftstellerin Fiona Sironic mit dem ellenlangen Titel «Am Samstag gehen die Mädchen in den Wald und jagen Sachen in die Luft» hat es auf Anhieb auf die Shortlist des diesjährigen Deutschen Buchpreises geschafft. Eines jener aktuell prämierten Bücher, wie die Juryvorsitzende anmerkte, das «in psychologische, gesellschaftliche und politische Abgründe“ blicke. Wobei der Abgrund hier die sich bereits deutlich abzeichnende Klima-Katastrophe ist. Damit gehört es zu einem neuartigen literarischen Genre, das man als realistische ‹Climate Fiction› bezeichnen kann, also als vom Klimawandel inspirierte, in der Regel dystopische Belletristik. Zu den Vorreitern dieses vieldiskutierten Genres gehört insbesondere Margaret Atwood. Eine Besonderheit des vorliegenden Romans ist der nerdige Jugendsprech, in dem er verfasst ist, ein in den asozialen Medien gebräuchlicher, hier aber auf die Spitze getriebener Kauderwelsch. Dieses geradezu archetypisch für viral gehende Texte benutzte Fachchinesisch wird für Leser, denen diese Szene fremd ist, zu einer ärgerlichen Hürde, an der nicht wenige kläglich scheitern dürften.
Der Plot ist in einer gar nicht so fernen Zukunft angesiedelt. Die fünfzehnjährige Ich-Erzählerin Era lebt mit ihrer Mutter in einer Hütte am Waldrand, sie dokumentiert dort akribisch das Aussterben vieler Vogelarten. Im Internet verfolgt sie in Echtzeit zudem aufmerksam den Stream ihrer 18-jährigen Schulkameradin Maja und deren jüngerer Freundin Merle, die auf einer Lichtung im Wald öffentlich Festplatten in die Luft sprengen. Ihre Aktion richtet sich gegen ihre Mütter, die gegen Geld als «Momfluenzerinen» dafür gesorgt haben, dass ihre gesamte Kindheit viral gegangen ist. Mit ihren ebenso radikalen wie hilflosen Zerstörungsaktionen versucht sie nun verzweifelt, alle digitalen Spuren an ihre öffentlich gewordene Kindheit auszulöschen. Was allerdings zum Scheitern verurteilt ist, denn «das Internet vergisst nie», wie jeder weiß. Era hält alle ihre Beobachtungen und Erkenntnisse - altmodisch analog - in Notizbüchern und Zeichnungen fest, sie bildet damit einen thematischen Gegenpol zur Zerstörungswut von Maja und Merle. Was die Drei eint, das ist ihre Suche nach Intimität, sie wollen ihren Lebensraum zurück erobern. Und sie teilen das Interesse an dem fast ganz in den Hintergrund gerückten Geschehen in der realen, der analogen Welt. Während dort die Turteltaube ausstirbt, verlieben sich Maja und Era als Mädchen des Digitalzeitalters ineinander! Schließlich zerstört symptomatisch ein Waldbrand den bisherigen, noch einigermaßen intakten Lebensraum der Mädchen.
Neben den ökologischen Abgründen sind politische Bezüge in dem Roman eher vage abgedeutet. An einer einzigen Stelle wird darin als ein politischer Verweis auf «das Internet vor den Konzernen» hingewiesen, welches in der vollkommen digitalisierten Welt dann zu einem «nach den Konzernen» geworden ist. Unzählbare Streams laufen jetzt als Dauerberieselung rund um die Uhr, ein Privatleben ist quasi unmöglich geworden. Damit einhergehend hat sich eine allgemeine Kultur der permanenten Achtsamkeit entwickelt, die dazu zwingt, lückenlos über alles öffentlich Publizierte informiert zu sein.
Alle Orte dieser feministischen Geschichte sind nur vage als Land oder Stadt benannt. Die Folgen des Klimawandels sind allgegenwärtig, tropische Temperaturen fordern jede Menge Hitzetote, private Räume werden zunehmend beengter. Eras Hang zum Analogen wird im Roman von ihrer Tante als Hinweis gedeutet, sie sei dabei, zur «Sozial-Legasthenikerin» zu mutieren. Dieser Roman strotzt nur so von solcherart Neologismen als Kennzeichen eines unbeirrt eigenwilligen, «dystopischen?» Schreibstils. Seine Wirkung in der aktuellen Literatur dürfte geradezu als ein «Wumms» wahrgenommen werden, es ist keine Mahnung zum Umweltschutz mit erhobenem Zeigefinger, sondern eher mit der drohenden Faust. Darin liegt ohne Zweifel der Verdienst dieses Romans!
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Gebundenes Buch
Schaum und Rauch: Dystopische Zukunft und erste Liebe
Die 15-jährige Era lebt zusammen mit ihrer Mutter am Waldrand. Die Welt verändert sich, die Wälder brennen und Era dokumentiert in ihrem Notizbuch nach und nach das Aussterben verschiedener Vogelarten. In einem Stream namens …
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Schaum und Rauch: Dystopische Zukunft und erste Liebe
Die 15-jährige Era lebt zusammen mit ihrer Mutter am Waldrand. Die Welt verändert sich, die Wälder brennen und Era dokumentiert in ihrem Notizbuch nach und nach das Aussterben verschiedener Vogelarten. In einem Stream namens FOAMO (eine Kombination aus FOAM/Schaum und FOMO) beobachtet sie ihre Mitschülerinnen Maja und Merle, die samstags im Wald Festplatten in die Luft jagen. Die beiden Mädchen sind Töchter zweier Momfluencerinnen. Maja versucht verzweifelt, alle Erinnerungen an ihre öffentlich gemachte Kindheit auszulöschen.
„Die Geschichte ihrer Mütter hatte immer mit Vermarktung zu tun. Was aber wie vermarktet wird, das verändert sich. Während es mal ganz normal war, sein Privatleben öffentlich zu teilen, nimmt das während ihrer Karriere immer mehr ab. Die Storys der altmodischeren Influencer*innen verschwimmen nicht mehr mit denen deiner Cousine zweiten Grades (supersüßes Kleid), weil deine Cousine kein Interesse mehr daran hat, ihr supersüßes Kleid öffentlichkeitswirksam zu teilen. Der Verkauf von hochwertigen und innovativen Produkten gewinnt an Bedeutung für den verkackten Sommerurlaub der Medienelite. Heute ist alles fragmentierter. Es ist kaum noch möglich, eine Kanalgröße zu erreichen, die zur Monetarisierung taugt. Und natürlich: Auch die, die so groß sind, dass es sich lohnt, solche wie A&E, die bröckeln langsam.“
„Maja will nicht, dass andere Profit aus ihrem Bild schlagen. Andererseits ist der Stream die ihr vertrauteste Ausdrucksform / die Views ein Teil der Weltsicht. In einer anderen Zeit würde sie vielleicht einfach Mülltonnen anzünden oder so. Etwas bricht auf. Etwas brennt ab.“
Zwischen Era und Maja entwickeln sich Gefühle, die beiden verlieben sich ineinander. Jenseits von Streams und Zurschaustellung suchen sie analog ihr Glück, in der Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft.
„‘Ich erzähl dir das mal in Ruhe‘, sagt Maja.
Einmal, in Ruhe, erzählt sie es mir dann. Aber nicht jetzt. Erst schaut sie mich an. ‚Was soll das mit den Vögeln?‘, fragt sie, und ich sage auch: in Ruhe, einmal. Es geht nicht darum, dass wir uns nicht jetzt sofort alles erzählen wollen. Wir eröffnen uns die Möglichkeit einer gemeinsamen Zukunft. Wir wirtschaften sorgsam mit unseren Geschichten.“
Als ein großer Flächenbrand den Wald zerstört, sind nicht nur die Vögel, sondern auch der Lebensraum der Mädchen bedroht.
Der Titel „Am Samstag gehen die Mädchen in den Wald und jagen Sachen in die Luft“ ist natürlich ein Hingucker und war auch der Hauptgrund, weshalb ich auf dieses Buch aufmerksam geworden bin, welches ja auch auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2025 war (und zu Recht).
Ich muss aber sagen, dass meine Erwartungen an das Buch wohl anders waren. Das dystopische Szenario konnte mich leider nicht so recht abholen. Der ungewöhnliche Schreibstil ist interessant, aber schwer zugänglich. Die Geschichte ist recht kühl und distanziert erzählt; ich konnte keinen wirklichen Bezug zu den Protagonist*innen herstellen.
Die Geschichte versammelt viele aktuelle (vielleicht auch zu viele) aktuelle Themen, ist aber insgesamt sehr bedrückend. Gut gefallen hat mir die Kritik an öffentlicher Selbstdarstellung in den sozialen Medien, besonders was Kinder angeht; Ansonsten wirkte das Buch für mich etwas zu konstruiert und überladen, so dass es mich trotz etlicher intensiver Momente nicht berühren konnte. Auch das Ende hat mich in der Form leider nicht überzeugen können.
Auch wenn das Buch meinen Geschmack nicht so getroffen hat, ist es aufgrund des aktuellen Themas (Klimakrise, Aussterben und Überleben) durchaus lesenswert
Vielen Dank an den ecco Verlag und NetGalley für dieses Rezensionsexemplar!
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Gebundenes Buch
Dieses Buch zeigt die Zukunft - in ihrem vollen Umfang. Es fühlt sich allerdings so an, als könnte die Szene auch heute spielen. In dieser aktuellen Welt. Die Klimakrise, der Wandel ist nahezu täglich zu spüren. Ich liebe Bücher, wie "Die Geschichte der Bienen", …
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Dieses Buch zeigt die Zukunft - in ihrem vollen Umfang. Es fühlt sich allerdings so an, als könnte die Szene auch heute spielen. In dieser aktuellen Welt. Die Klimakrise, der Wandel ist nahezu täglich zu spüren. Ich liebe Bücher, wie "Die Geschichte der Bienen", die eine ähnliche Thematik aufweisen. In diesem gehts um Era und Maya. Beide Mädchen im Jugendalter mit unterschiedlichen Hobbys und Interessen. Während die eine ausgestorbene Vögel dokumentiert, versucht die andere sich gegen ihre Bilder im Netz zu wehren. Ein Leben in der Öffentlichkeit, gegen den Willen des Kindes - Maya ist einfach nur wütend, während Era voller Sorgen und Ängste ist.
Der Ton des Buches ist irgendwie distanziert und kühl, ich konnte wenig Zugang zu den Mädchen finden. Es liest sich, als würde ein Erzähler gänzlich unbeeindruckt vorlesen, obwohl dieses Buch aus der Ich-Perspektive geschrieben ist. Inhaltlich hat das Buch eine Menge zu bieten, ehrlich gesagt- lese ich diese Dystopien ganz gerne mal (auch wenn sie mir etwas Angst machen). Auch wenn mir am Ende die Emotionalität fehlte, ist dieses Buch ganz wundervoll und wichtig. Es zeigt die prekären Auswirkungen des Wandels, der ob wir wollen oder nicht, Menschen macht ist.
Ich finde, dass dieses Buch zu Recht für den Buchpreis nominiert ist - und definitiv gelesen werden sollte.
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