Ein atmosphärischer Kriminalroman, der zwischen einem einsamen piemontesischen Bergdorf und der lärmenden Kino- und Politikmetropole Rom spielt: «Longo ist einer der fabelhaftesten Schriftsteller Italiens.» Die Welt In einem verlassenen Alpendorf wird ein Filmproduzent und Bruder eines ehemaligen Democrazia-Cristiana-Politikers tot in seinem Jaguar aufgefunden. Seine Frau, eine frühere Schauspielerin, in die eine ganze Generation verliebt war, ist spurlos verschwunden. Für die Ermittlungen muss sich Commissario Arcadipane, eigentlich Turiner, in dem einsamen Bergdorf, das aus einer Handvoll Häuser besteht, niederlassen. Dort warten misstrauische Bewohner und ein Rätsel auf ihn, das ihm Kopfzerbrechen bereitet. Ein zu komplizierter Fall, um nicht seinen alten Freund und Mentor Corso Bramard um Hilfe zu bitten sowie die ebenso undisziplinierte wie unverzichtbare Isa Mancini. Beide befinden sich gerade in einer schwierigen Phase ihres Lebens. Möchten sie gemeinsam die Wahrheit ans Licht bringen, wird es nötig sein, in alten Geheimnissen und neuen Machenschaften zu wühlen und ein komplexes Geflecht aus politischen Intrigen zu entwirren. Und am Samstag wird abgerechnet. «Viel mehr als ein Krimi, aber nie weniger. Davide Longo gehört zu den spannendsten italienischen Schriftstellern.» FAZ
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Geduld sollte man mitbringen für dieses Buch, meint Rezensent Hannes Hintermeier, aber wenn man es tut, kann man mit ihm viel Lesefreude haben. Es handelt sich um das vierte Buch Davide Longos um das Ermittlerduo Bramard und Arcadipane, die es diesmal in ein 37-Seelen-Nest im Piemont verschlägt. Der Tote ist der Ehemann einer einst bekannten Schauspielerin, lesen wir, die für ihre mysteriösen Blicke bekannt war und nun ihrerseits verschwunden ist. Um diesen Fall herum konstruiert Longo, berichtet Hintermeier, jede Menge weitere Mysterien, die unter anderem mit heidnischen Fruchtbarkeitsriten und französischen Fortsetzungsromanen zu tun haben, zudem gestaltet sich auch das Privatleben Arcadipanes nicht unkompliziert. Das hier ist keine Spannungsliteratur angelsächsischen Zuschnitts, stellt der Rezensent klar, Cliffhanger etwa finden sich keine im Buch, vielmehr setzt der Autor auf Melancholie und auch auf ein bisschen Pathos, insgesamt gelingen ihm dabei eindrückliche Figurenporträts. Hintermeiers Fazit: nicht quick and dirty, sondern gediegen und komplex, wer auf so etwas steht, wird mit dem Buch glücklich.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Longo liebt die melancholische Menschenbeobachtung, gelegentlich das Pathos. Tatsächlich gelingen ihm Figuren, die im Gedächtnis bleiben, und Vergleiche, die das Übliche des Genres hinter sich lassen... Er will Boutique schreiben, nicht Industrie. Wer sich darauf einlässt, wird belohnt. Hannes Hintermeier Frankfurter Allgemeine Zeitung 20241007