Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Sprache: Deutsch, Abstract: In Franz Kafkas Roman „Der Proceß“ , erstmals im Jahr 1925 von Max Brod herausgegeben, wird der Bankangestellte Josef K. am Morgen seines 30. Geburtstags verhaftet, jedoch ohne wissentlich etwas Strafbares in bürgerlichrechtlichem Sinne getan zu haben. Diese Verhaftung, ausgeführt durch Vollstrecker einer weder greif- noch begreifbaren gerichtlichen Instanz, ist der Beginn eines Proceßes [sic!] gegen Josef K., der von nun an dessen Leben, zunächst schleichend und schließlich rasant von Grund auf ändern, bestimmen und letztlich sogar beenden wird. Der irritierende Proceß ohne vorhandene Beweisgrundlage und eigentlichen Anklagegrund geht nicht spurlos an Josef K. vorbei und beeinflusst seine Person und sein Handeln nachhaltig . Inwiefern diese permanente Belastung durch den Proceß Ambivalenzen im Verhalten und im Schuld-/Unschuldsbewusstsein des Protagonisten auslöst, wird in dieser Arbeit herausgestellt und behandelt. Zunächst wird dazu die Figur Josef K. analysiert, um Veränderungen seiner Persönlichkeit im Proceßverlauf untersuchen zu können. Die Bewertung des Proceßes durch K. selbst steht in Relation zu seinem ambivalenten Schuldempfinden und wird im Verlauf genauer beleuchtet. Im gegebenen Rahmen der Arbeit wird sich die Frage nach dem tatsächlichen Vorhandensein oder gar dem Inhalt der Schuld bzw. Unschuld des Protagonisten nicht vollständig klären lassen. Dennoch werden zum Ende der Arbeit einige ausgewählte Denkansätze gegenübergestellt. Ziel dieser Arbeit ist es, die Veränderungen in K.s Empfinden bezüglich seines Schuld-/Unschuldsgefühls darzustellen und in Relation zu seinem Verhalten zu bringen.