Masterarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Pädagogik - Kunstpädagogik, Note: B, Zürcher Hochschule der Künste (Kulturanalysen und Vermittlung), Sprache: Deutsch, Abstract: Ausgelöst durch die PISA-Studien der OECD erfährt die künstlerische Bildung in der Volksschule eine drastische Marginalisierung vor allem dadurch, dass deren Wert und Bedeutung in der Wissensvermittlung nur am Rande der institutionalisierten Bildung vorkommt. In der Theorie interessiert daher die Frage, wie sich aufgrund des aktuellen Diskurses der Forderung nach künstlerischer Bildung in Schulen nachkommen lässt. Ich stelle die These auf, dass durch den Einsatz künstlerischer Strategien und Handlungsweisen die Förderung ästhetischer Kompetenz parallel zur Stoffvermittlung möglich ist und sich positiv auf Selbstwahrnehmung und Lernerfolg der Lernenden auswirkt. Durch die Kompetenz-Diskussion fällt ein neues Licht auf die Schlüsselkompetenzen und deren Erwerb: die Ästhetik als eigenständige wissenschaftliche Disziplin - in Deutschland begründet durch Alexander Gottlieb Baumgarten - bezeichnet die sinnliche Wahrnehmung im Sinne der Aneignung von Welt durch Erfahrung. Die von unterschiedlichen Autoren wie John Dewey, Michael Brater oder Matthias Duderstadt beschriebenen Erkenntnisse über die ästhetische Erfahrung durch Kunst in der Wissensproduktion werden an an zwei Positionen untersucht: am Spiel und an künstlerischen Handlungsweisen, wobei die für die Förderung ästhetischer Kompetenz relevanten Methoden herausgearbeitet werden. Die Bedeutung des Spiels wird anhand philosophischer und künstlerischer Positionen aufgezeigt, u.a. der Frankfurter Schule, DADA und der Situationistischen Internationale. Die künstlerische Praxis wird ergänzend am Beispiel des Sammelns als künstlerische Strategie formuliert. Dabei werden Zusammenhang und Bedeutung von Spiel und Ästhetik anhand künstlerischen Herangehensweisen aufgezeigt und in das Modell Ambulatorium der Sinne zur Förderung ästhetischer Kompetenz transformiert.