Eine Serie von Gewaltakten erschüttert die Schweiz: Ein unbekanntes Paar steckt ein Haus in Brand, schießt auf eine Raststätte, nimmt eine Geisel. Die Medien schreiben den Taten sogleich verschiedenste terroristische Hintergründe zu. Auch die Bevölkerung versucht, sich einen Reim auf die Vorkommnisse zu machen, unter ihnen: Toni Manfredi, der in seiner Wohnung im achtzehnten Stock eines Hochhauses beim Fernsehen obsessiv Krippenfiguren schnitzt. Martin Boll, der immer mehr den Zugang zu seiner konsum- und smartphoneabhängigen Familie verliert. Regina, Mutter eines umherstreunenden Zehnjährigen, deren viele Ehrenämter sie zunehmend den Verstand kosten. Sie alle wünschen sich Halt und Stabilität, doch ihre Welt gerät immer mehr aus den Fugen. Darauf reagieren sie mit Resignation – oder mit lautstarker Entrüstung und Aggression.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Jürg Altwegg stört sich nicht an dem "idiotischen" Titel des Romans von Jens Steiner. Auch die den Leser auf die Folter spannende und oft genug im Regen stehen lassende Dramaturgie, Morallastigkeit und Klischees verzeiht er dem Autor. Worum es in der Geschichte geht, lässt sich der Rezension eigentlich nicht entnehmen. Ein figurenreicher Rachefeldzug durch die Schweiz, den Steiner in locker aneinandergereihten Sequenzen erzählt, soviel. Die Handlung jedenfalls kommt schließlich in die Gänge, die Dinge verbinden sich, der Leser begreift, versichert Altwegg. Eine Lust, meint er.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Ein Roman mit tollen Formulierungen und vielen klugen Beobachtungen!« Steffen Jacobs, rbb Kultur