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Zwischen Nationalismus und Patriotismus, Einheit und Spaltung. Was bedeutet der amerikanische Staatsbürgersentimentalismus für den gesellschaftlichen und nationalen Zusammenhalt der USA? Das Sentimentale in der amerikanischen politischen Kultur mag konjunkturellen Schwankungen unterliegen, ist aber seit der Gründung der USA ein fest etabliertes Muster zur Erzeugung von öffentlichem Gefühl und Gemeinschaft. Dabei war das verstärkte Auftreten des Sentimentalen in der US-amerikanischen Geschichte stets ein Symptom für politische Krisen und damit einhergehende Krisen der politischen Kommunikation.…mehr

Produktbeschreibung
Zwischen Nationalismus und Patriotismus, Einheit und Spaltung. Was bedeutet der amerikanische Staatsbürgersentimentalismus für den gesellschaftlichen und nationalen Zusammenhalt der USA? Das Sentimentale in der amerikanischen politischen Kultur mag konjunkturellen Schwankungen unterliegen, ist aber seit der Gründung der USA ein fest etabliertes Muster zur Erzeugung von öffentlichem Gefühl und Gemeinschaft. Dabei war das verstärkte Auftreten des Sentimentalen in der US-amerikanischen Geschichte stets ein Symptom für politische Krisen und damit einhergehende Krisen der politischen Kommunikation. Dennoch hat sich der Staatsbürgersentimentalismus für amerikanische Staatslenker und Protestbewegungen gleichermaßen bewährt. Die Präsidentschaft Donald Trumps stellt eine eklatante Abkehr von den Konventionen des Staatsbürgersentimentalismus dar. Trump hat immer wieder bewiesen, dass ihm Zeichen der Empathie, des Mitleids, der Trauer fremd sind. Zahlreiche Beispiele zeigen jedoch, dass Amerikanerinnen und Amerikaner in ihrem zivilgesellschaftlichen Engagement den Staatsbürgersentimentalismus in öffentlichen Artikulationen von Trauer, Mitleid und Sorge weiterhin bemühen. Nicht erst seit dem letzten Wahlkampf ist allerdings überdeutlich, dass Mitgefühl und affektive Identifikation nicht mehr hinreichend sind, um die tiefgreifenden gesellschaftlichen Polarisierungen im Land zu überbrücken.

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Autorenporträt
Heike Paul, geb. 1968, ist Professorin für Amerikanistik, insbesondere nordamerikanische Literatur- und Kulturwissenschaft an der Universität Erlangen-Nürnberg. Ihre Forschungsschwerpunkte auf dem Gebiet einer kulturhermeneutisch orientierten Amerikanistik beschäftigen sich u. a. mit kulturellen Mustern der Gemeinschaftsbildung in den USA. 2018 wurde ihr der Leibniz-Preis verliehen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension

Für Rezensentin Katja Ridderbusch legt die Amerikanistin Heike Paul mit ihrem Buch eine Ideengeschichte der Sentimentalität in der politischen Kultur der USA vor, die Vergleiche zu Deutschland und der Welt erlaubt und auch als Debattenbeitrag zum Thema öffentliche Emotion taugt. Als amerikanisches Phänomen stellt Paul den "Staatsbürgersentimentalismus" unter anderem anhand von George Washington, Abraham Lincoln, Senator John McCain, der Black-Lives-Matter-Bewegung und Joe Biden dar, der für die Autorin durch seine leidvolle Familiengeschichte zum perfekten Repräsentanten dieses politischer Gefühlsfigur wurde.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Heike Paul ist es gelungen, ein ideengeschichtlich hochkomplexes Thema pointiert aufzubereiten.« (Katja Ridderbusch, Deutschlandfunk »Andruck«, 05.07.2021) »an impressive analysis« (Carmen Birkle, Amerikastudien/American Studies, 2023)