Magisterarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1, Technische Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: „Nach Gazelon folgt Saramene und Amisos, eine beträchtliche Stadt, von Sinope gegen neunhundert Stadien entfernt.“ Strabon, der griechische Geograph und Historiker aus Amaseia (64 v. Chr.-23 n. Chr.) benutzt das Attribut „beträchtlich“ nicht nur für Amisos in der Südküste des Schwarzen Meeres. Ist „Beträchtlichsein“ ein Hinweis für die besondere Stellung, die eine Stadt bei Strabon genießt? „Nachher folgt ein Busen, in welchem Kerasus und Hermonassa liegen, zwei unbedeutende Wohnorte.“ Er schreibt ruhig und emotionsarm, wenn die Orte nicht besonders aufregend sind. Für ihn, wohlgemerkt. Unbedeutend ist Amisos ganz und gar nicht, Strabon, der nahezu ganz Kleinasien aus eigener Anschauung kannte, gibt uns Mut für den Versuch, Amisos als Thema in vorliegender Arbeit bis zur Belagerung durch den römischen Feldherrn Lucullus im Verlauf der Mithradatischen Kriege 71 v. Chr. zu behandeln. Historische Notizen über Amisos sind spärlich. Das schränkt den Stoff für die historische Rekonstruktion ein. Es ist nicht einfach, die zeitlichen Anhaltspunkte exakt zu bestimmen. Die günstigste Verbindung zum Hinterland an der pontischen Südküste, die umliegenden fruchtbaren Landschaften und die Lage am Ausgangspunkt der wichtigsten antiken Nord-Süd-Überlandstraße ermöglichten es der Stadt dennoch, durch die Feder der Altertumshistoriker und –geographen ihren gebührenen Platz in den Papyrusblättern einzunehmen. Die fragmentarischen Schriftquellen zu bewerten, trägt für die Behandlung der angrenzenden Landschaften mit ihren Städten eine unverzichtbare Bedeutung, dabei ist unser wichtigster Führer zweifellos das geographisch-historische Werk Strabons.[...]