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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,7, Universität Stuttgart (Institut für Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Neuere Deutsche Literatur 2, Sprache: Deutsch, Abstract: Heinrich von Kleists Komödie „Amphitryon“, die er selbst „Ein Lustspiel nach Molière“ nannte, besteht aus drei Akten von jeweils fünf bis elf Szenen pro Akt. Sie wird durchgängig bestimmt von dem Motiv des Rollentausches und der damit entstehenden Identitätsproblematik. Schon im ersten Akt werden die Hauptpersonen vorgestellt und damit auch der Rollentausch…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,7, Universität Stuttgart (Institut für Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Neuere Deutsche Literatur 2, Sprache: Deutsch, Abstract: Heinrich von Kleists Komödie „Amphitryon“, die er selbst „Ein Lustspiel nach Molière“ nannte, besteht aus drei Akten von jeweils fünf bis elf Szenen pro Akt. Sie wird durchgängig bestimmt von dem Motiv des Rollentausches und der damit entstehenden Identitätsproblematik. Schon im ersten Akt werden die Hauptpersonen vorgestellt und damit auch der Rollentausch eingeführt. Diese sind: Amphitryon, der Feldherr der Thebaner und somit Oberster der Thebaner. Jupiter, Donnergott und Oberster der Götter, der in der Gestalt von Amphitryon erscheint. Sosias, Diener des Amphitryon. Merkur, Diener des Jupiter und Gott, der in der Gestalt von Sosias auftritt. Alkmene, die Frau von Amphitryon. Charis, die Frau von Sosias. Nicht nur das „Herr – Knecht Verhältnis“, sondern auch die optische Erscheinungsform von Amphitryon und Jupiter sowie Sosias und Merkur sind gleich. Somit ist der Rollentausch das bestimmende Motiv in dem gesamten Drama. Gesetzt den Fall, dass dem Zuschauer im Theater das Drama und die Personen bekannt sind, liegt hier ein Schwerpunkt der Komödie. Etliche komische, verwunderliche und auch nachdenklich stimmende Szenen entstehen dadurch. Denn wer findet es nicht komisch solchen Verwechslungen zuzusehen? Und wer fragt sich nicht: Wie würde ich mich wohl verhalten, wenn ich plötzlich meinem eigenen Spiegelbild gegenüberstehen würde? oder: Woran könnte ich erkennen, ob diese Frau meine Ehefrau oder nur eine Doppelgängerin ist? Diese Fragen und Überlegungen schaffen die Identitätsproblematik, denn woran macht man das „ICH“ fest? Ist es das Verhalten, das innere Gefühl, das Aussehen oder sind es Belege, die man sehen oder auch nicht sehen kann? Sind das überhaupt stichfeste Merkmale und Beweise? Sosias sagt in Vers 710-7151: „Jedoch zuletzt erkannt ich, musst ich mich, Ein Ich, so wie das andre, anerkennen. Hier stand’s, als wär die Luft ein Spiegel vor mir, Ein Wesen völlig wie das meinige, Von diesem Anstand, seht, und diesem Wuchse, Zwei Tropfen Wasser sind nicht ähnlicher.“ [...] 1 Heinrich von Kleist: Amphitryon. Stuttgart. Reclam. 2002, S. 28