Vor wenigen Jahren erst ist eine moderne tibetische Literatur entstanden. Provozierend, ambivalent und mit unkonventionellen Mitteln wirft sie einen unverstellten Blick auf ein unbekanntes Tibet, das zwischen modernen und traditionellen Vorstellungen von Leben und Tod, zwischen tiefer Religiosität und Atheismus zerrissen wird. Tashi Dawa fängt die magische Vorstellungswelt ein, in seinem verblüffenden Spiel konfrontiert er die Vergangenheit mit der Gegenwart. Alais eindringliche, kritische Beschreibungen von Natur und Zivilisation führen in den Alltag der Tibeter. Sebo ironisiert und verfremdet in seinen Erzählungen, was religiösen Tibetern heilig ist. Seine Erzählungen sind als chiffrierte Herausforderung an alle Glück und Heil verheißenden Wahrheiten zu lesen.