Was wissen wir über die städtischen Armutsviertel der Welt und die Lebenswelten der Menschen, die in ihnen wohnen? Welche Auseinandersetzungen gab es seitens der Benachteiligten der Gesellschaft mit den sie umgebenden Verhältnissen, welche Deutungen und Aneignungen des städtischen Raums, um sich individuell und gemeinschaftlich gegen die eigene Randständigkeit zur Wehr zu setzen? Das Buch geht diesen Fragen am Beispiel der russischen Hauptstadt St. Petersburg nach - einer Metropole der Moderne, die im ausgehenden 19. Jahrhundert rasant wuchs, zugleich aber auch Schauplatz von Aufwertungs- und Verdrängungsprozessen war. Es eröffnet den Blick hinter die gängigen Bilder städtischer Armutsviertel und fordert dazu auf, sich den Menschen hinter den kollektiven Zuschreibungen zuzuwenden. Petersburg was a rapidly growing metropole of modernity during the latter half of the nineteenth and during years leading up to 1914. As a metropole it allows a window into the ups and downs, transformation processes, social tensions, of negotiation of modernity. While focussing on Petersburg between 1850 and 1914 the book addresses questions of urbanisation and global modernity at large by zooming into the daily lives of the less privileged strata of society. How did the less privileged navigate and interpret urban live in Petersburg? How did they resist positions of marginality in their urban environment? These are the driving questions behind Petersen's analysis. Hans-Christian Petersen ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, Oldenburg.
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