Das Verhalten der Basler Universitätsangehörigen reichte in der Zeit von 1933 bis 1945 von freundlichen Kontakten mit deutschen Institutionen über eine formale Trennung zwischen ‹Politik› und ‹Wissenschaft› bis zu Hilfsbereitschaft gegenüber Opfern des Nationalsozialismus. Diese Beziehungen zu den deutschen Hochschulen und Kollegen stehen im Zentrum des Bandes. Untersucht werden Basler Zeugnisse der Wahrnehmung von Vorgängen in Deutschland, von Exklusion und Verfolgung Andersdenkender und ‹Andersrassischer›, aber auch von Veränderungen in der Wissenschaft. Im Blick stehen einzelne Fakultäten und Disziplinen genauso wie Forschung und Lehre sowie – exemplarisch – einige Lebensläufe und Konflikte bei Lehrstuhlbesetzungen. Das persönliche, strukturelle und emotionale Beziehungsgeflecht, das die Basler mit der Universitätswelt des Nachbarlandes verband, wird dabei erstmals in seiner ganzen Breite sichtbar.