So gewiss er begegnet, so ungewiss ist, was er bedeutet: Der Tod gehört zum Leben und ist doch seine größte Unbekannte. Lange waren die Kirchen und die christliche Eschatologie maßgebliche Deutungsinstanzen. Mit den Lebensstilen pluralisieren sich auch die Vorstellungen, was der Tod ist und was er bedeutet. Kinder- und Jugendliteratur spiegelt diese Pluralisierung und bietet zugleich eigene Deutungen an. Sie übt in Sprachformen ein, die den Tod besprechbar machen, und erzählt von Handlungen, um mit ihm umzugehen. Dabei werden grundsätzliche Themen angeschnitten: Wie die Welt ist, was Menschsein bedeutet, ob es einen Sinn gibt und wie weit Antworten tragen, wenn der Tod das Leben in Frage stellt. Der Band sichtet kinder- und jugendliterarische Texte, die in den Jahren 2017 bis 2020 erstmals auf Deutsch erschienen sind, und erforscht, wie und warum von Sterben, Tod und Trauer erzählt wird.