Seminar paper from the year 2005 in the subject Romance Studies - Italian and Sardinian Studies, grade: 1, University of Vienna (Institut für Romanisitk in Wien), course: Leondardo Sciascia racconta la storia siciliana, language: Italian, abstract: Die Bourbonenherrschaft in Sizilien war von mehr belastet als nur von der langsamen Wirtschaftentwicklung. Schon ein Aufstand im Jahre 1837, welcher durch eine Choleraepidemie ausgelöst wurde, deutete auf die gesellschaftliche Spannung im Land hin. Alle glaubten, dass die Infektion auf ein absichtlich gestreutes Gift der Regierung zurückzuführen sei. In Palermo blieb es diesmal allerdings recht ruhig, während in Catania ein Revolutionskomitee eingerichtet wurde. König Ferdinand II. bereiste Sizilien im Jahr 1838 und war der Überzeugung, dass die Unruhen im Volk auf mangelnde Härte der Gesetze zurückzuführen seien. Die Regierung begann daher mit einigen Reformen bis die Revolution von 1848 dieser Periode ein Ende setzte. Die ersten Tage der Revolution waren Tage großer Unruhen in Palermo, denn es schwirrten Gerüchte einer neuen Verfassung umher und ein nicht unterzeichnetes Manifest lief um, welches für ein wahrscheinlich nicht existentes Revolutionskomitee sprach. Dieses Manifest verkündete, dass eine Revolte zur Erreichung sizilianischer Unabhängigkeit unter dem Deckmantel der Geburtstagsfeierlichkeiten des Königs am 12. Jänner beginnen werde. Die Reichen zogen sich schnell zurück, Straßen leerten sich, Barrikaden wurden errichtet, aber bereits am Morgen des 13. Jänner waren Gruppen von Bauern in Palermo eingetroffen und die Revolte begann. Viele der Aufständischen hatten nicht wirklich eine Ahnung von Italien, geschweige denn von einer Verfassung, man kämpfte für eine Verbesserung der sozialen Verhältnisse. Die Bauern waren die weitaus revolutionärsten Elemente in einer unterwürfigen Gesellschaft. Die Nachricht der Aufstände in Palermo war ein Signal für alle, dass Hoffnung für die Behebung der Mißstände existierte. Dies gab der Revolte unglaubliche Kraft und schon bald kam es in Dörfern und Kleinstädten zu Hungerrevolten und Angriffen auf die Vereinshäuser der „galantuomini“. Schafe wurden getötet, Heuschober angezündet, Waldgebiet zerstört, Rathäuser angegriffen, um den Mißständen Ausdruck zu verleihen