Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Note: 1, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, Sprache: Deutsch, Abstract: In der folgenden Arbeit werden die verschiedenen Geschlechterperspektiven von Mann und Frau in den Jahren des Ersten Weltkrieges untersucht. Dies wird in Form einer Analyse von 28 Briefen, welche sich auf das Ehepaar Lauth beschränken, durchgeführt. Die Quellenbestände der Korrespondenzen werden mit Hilfe von Transkriptionen der Museumsstiftung Post und Telekommunikation vervollständigt. Um die Umstände der Feldpost näher zu beschreiben, wird die Zensur als Hindernis der Feldpost miteinbezogen. Herangezogen wird Fachliteratur, unteranderem von Christa Hämmerle, welche ihre Arbeitsschwerpunkte auf die Militärsgeschichte, insbesondere der Erste Weltkrieg, und die Frauen- und Geschlechtergeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, fokussiert. Feldpostbriefe der Weltkriege gaben eine Basis für um 1990 entstandene frauen- und geschlechtergeschichtliche Studien, welche bestätigten, dass die primäre Funktion der Feldpost sich darauf beschränkte, dass entzweite Beziehungen überbrückt werden konnten. Wichtig war es für die Schreiber und Schreiberinnen eine gewisse Normalität in den Kriegsalltag einzubringen. Ann-Kathrin Fett argumentierte in ihrem Werk „Briefe aus dem Krieg – die Feldpost als Quelle von 1914 bis 1918“, dass das Quellenmaterial hauptsächlich aus der männlichen Perspektive erhalten wurde, da Briefe auf dem Weg an die Front des Öfteren verloren gingen. Mithilfe dieser Arbeit soll untersucht werden, inwiefern Frauen und Männer den Inhalt der Feldpost unterschiedlich gestalteten und welche Hindernisse die Feldpost überkommen musste, dass sie beim Adressaten bzw. der Adressatin angelangte. Diese Fragen werden gestellt, da im Ersten Weltkrieg die „Erfahrungsberichte“ sich auf das männliche Geschlecht beziehen und Frauen in erster Hinsicht keine große Rolle spielten. Die Hypothese ist, dass Frauen dazu beitrugen Normalität in das Leben des Soldaten zu bringen.