Masterarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich VWL - Gesundheitsökonomie, Note: 1,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (EMBA-Institut), Veranstaltung: Executive Master of Business Administration EMBA, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arzt-Patient-Beziehung kann in der Ökonomie mit Hilfe des Modells der Principal-Agent-Theory (PAT) untersucht werden. Die PAT analysiert die Beziehung zwischen Arzt und Patient und sucht nach einer optimalen Gestaltung der Kooperation zwischen Beiden. Dabei wird unterstellt, dass sich sowohl Arzt als auch Patient durch eigennütziges Verhalten auszeichnen und in einer Vertragsbeziehung stehen. Man kann deshalb nicht davon ausgehen, dass der Agent (Arzt) automatisch im besten Interesse des Prinzipals (Patienten) handelt. Da die Informationen zwischen Arzt und Patient asymmetrisch verteilt sind, verfolgt auch der Arzt eigene Interessen und Ziele, etwa Einkommens- und Freizeitziele. Häufig kommt als dritter "Spieler" die Krankenkasse hinzu, welche als Sachwalter des Patienten modelliert wird. Die Arbeit setzt sich mit einer sehr aktuellen und gesundheitsökonomisch relevanten Thematik auseinander, sie analysiert die Interaktionen zwischen Arzt und Patient nicht nur im Rahmen der PAT, sondern insbesondere unter Anwendung der Spieltheorie. Das spieltheoretische Modell der Arzt Patienten-Beziehung soll beispielsweise um zwischenmenschliche Faktoren wie Vertrauen und Behandlungserfolg erweitert werden, die in der realen Versorgungswelt eine große Bedeutung besitzen. Insbesondere wird untersucht , ob das Procedere der Krankschreibungen durch die Spieltheorie erklärt werden kann. Die Neuerung, die der Verfasser seiner Arbeit berücksichtigt, besteht darin, eine Vertrauensvariable in den Interaktionen zwischen Arzt und Patient zu berücksichtigen. Damit schafft er eine Möglichkeit, den Konflikt des Gefangendilemmas in der Arzt-Patienten-Beziehung zu überwinden. Das ist zum einen theoretisch interessant, spielt aber auch in der Realität für die Arzt-Patienten-Beziehung eine wichtige Rolle. Das wissenschaftliche Niveau der Arbeit ist hoch, der Eigenanteil vom Verfasser klar erkennbar. Die Arbeit ist gut strukturiert und verständlich geschrieben. Umfang und Auswahl der Literatur entsprechen den Ansprüchen an eine Masterarbeit. Insgesamt weiß die Arbeit vor allem unter zwei Aspekten zu gefallen: sie ist zum einen von erheblicher Relevanz für die Analyse der Arzt Patient-Beziehung. Zum anderen erweitert sie die theoretischen Überlegungen um Vertrauensgüter, die gerade im Gesundheitswesen eine große Bedeutung besitzen. Die Arbeit wurde mit der Note SEHR GUT bewertet.
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