Im Rahmen der Forschungsinitiative "Zukunft Bau" des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) liegt hiermit eine Forschungsarbeit zum umfangreichen Themenfeld der verschiedenen Auftraggebermodelle und der Rolle der Planer innerhalb dieser Modelle vor. Der aktuelle Diskurs um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Bauwirtschaft, die Verbesserung der Bauqualität aber auch Themen wie Investitionsbedarf an öffentlichen Bauten sowie Infrastrukturen wirft Fragen nach innovativen Vertrags- und Vergabemodelle auf. Beispielhaft sei auf verstärkte Initiativen zu Öffentlich-Privaten-Partnerschaften (ÖPP) verwiesen. Diesseits wird zudem auf Projekte verwiesen, deren Komplexität eine bestmögliche(re) Einbindung ingenieurmäßigen Know-hows verlangen. Ein Höchstmaß an Bauqualität sei bei bestimmten Projekten nur mit bestimmten Vertrags- und Vergabemodellen zu erreichen. Beteiligten Akteuren stellt sich dabei häufig die Frage, ob die gewählten Vertrags- und Vergabemodelle wirkliche Innovationen gegenüber der bisherigen Praxis darstellen. Frage unabhängiger Architekten und Ingenieure ist es ferner, wie bei Abkehr von bewährter Praxis dennoch ein hohes Maß an unabhängiger und kompetenter Beratung des Bauherrn sichergestellt werden kann. In der vorliegenden Studie wird praxisnah erörtert, welchen Einfluss Architekten und Ingenieure auf die Qualitäten der einzelnen Lebenszyklusphasen eines Gebäudes haben. Dazu setzt sich der Autor zunächst umfassend mit Begriffen der Wertschöpfungskette Bau auseinander. Durch die Untersuchung aktueller Forschungsergebnisse sowie durch die Befragung von Experten aus allen Bereichen der Bau- und Planungswirtschaft wird das Einflusspotential der Architekten und Ingenieure auf die Bau- und Prozessqualität hinterfragt. An drei Beispielen, dem Planer im Bauteam, im Auftrag des Bauherrn und als Auftragnehmer eines Generalunternehmers, werden Unterschiede dargestellt und zukünftige Entwicklungen konturiert. Abschließend werden zudem Empfehlungen zur bestmöglichen Einbeziehung von Architekten und Ingenieuren in die Wertschöpfungskette Bau gegeben. So bildet die vorliegende Studie einen spannenden Rundumschlag heutiger Rahmenbedingungen im Bauwesen und zeigt gleichsam Möglichkeiten zur Qualitätssicherung und -steigerung im zukünftigen Bauen auf.