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Studienarbeit aus dem Jahr 1997 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,0, Universität Münster (Institut für Deutsche Philologie I), Veranstaltung: Hauptseminar: Die Spruchdichtung Walthers von der Vogelweide, Sprache: Deutsch, Abstract: „ Die bedeutendste Neuerung Walthers war, daß er der Sangspruchdichtung die politische Thematik erschloß. Politische Lyrik [...] bediente sich bis dahin der lateinischen Sprache. Walther beschränkte sich dabei keineswegs auf lokalgeschichtliche Ereignisse. Seine Aussagen betreffen oder berühren Themen, die für sich und in…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 1997 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,0, Universität Münster (Institut für Deutsche Philologie I), Veranstaltung: Hauptseminar: Die Spruchdichtung Walthers von der Vogelweide, Sprache: Deutsch, Abstract: „ Die bedeutendste Neuerung Walthers war, daß er der Sangspruchdichtung die politische Thematik erschloß. Politische Lyrik [...] bediente sich bis dahin der lateinischen Sprache. Walther beschränkte sich dabei keineswegs auf lokalgeschichtliche Ereignisse. Seine Aussagen betreffen oder berühren Themen, die für sich und in ihrer Verflechtung der heutigen Geschichtswissenschaft als die entscheidenen des Zeitraums gelten [...].“ Die politische Lyrik Walthers soll auch in dieser Arbeit anhand von drei Strophen des sogenannten „König-Friedrichstons“, dem umfangreichstem politischen Sangspruch, der unter Walthers Namen überliefert wurde und dessen Teile sich in mehr Handschriften als alle anderen Töne befinden, thematisiert und analysiert werden. Der Sangspruch wurde durch Walther von der Vogelweide gegen Ende des 12. Jahrhunderts zu einer Gattung, die gleichberechtigt neben dem Minnesang stand, und inhaltliche sowie formale Neuerungen in die Lyrik einführte. Leider sind der heutigen Wissenschaft nur einige wenige authentische Schriftstücke erhalten geblieben und so stellt sich auch am Anfang dieser Arbeit, nach der Vorstellung der Textgrundlage sowie deren Übersetzung vom Mittelhochdeutschen ins Neuhochdeutsche, die Frage nach der Echtheit der Sprüche und ihrer Überlieferung in den verschiedenen Handschriften. Um diesen Aspekt genauer untersuchen zu können ist es notwendig, biographische Zusammenhänge, Verbindungen zu anderen Spruchtönen aber auch formale Gesichtspunkte wie Form und Gestalt der Strophen, sowie deren Metrik zu betrachten. Da es sich um ursprünglich gesungene Lyrik handelt, stellt sich zudem noch die Frage nach der Melodie der Töne, die aber aufgrund unzureichender Primär- als auch Sekundärliteratur nur kurz angeschnitten werden kann. Um die Echtheit der Strophen zu beweisen bleibt es leider manchmal nicht aus, schon einige Punkte – wie zum Beispiel der Interpretation der Strophen – vorwegzugreifen. Sicherlich wäre es bei diesen Untersuchungen interessant, nach einem möglichen Zusammenhang der Strophen im gesamten König-Friedrichston zu suchen, doch das Ausmaß des Tons, der zudem noch je nach Vortragssituation variiert werden konnte, sowie die meist nur auf Spekulationen beruhende Sekundärliteratur, machen eine solche Analyse in diesem Rahmen unmöglich.