Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, Note: 2,0, Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Sexualität und vieles, was damit zusammenhängt, stellt noch immer ein Tabuthema in unserer Gesellschaft dar. Zwar ist das Problem des sexuellen Missbrauchs aus der Tabuzone des Heimlichen heraus ins öffentliche Gespräch geraten, aber dennoch vergisst man schnell wieder, dass man darüber gesprochen hat. Auch über das hohe Ausmaß betroffener Kinder werden nur wenige Worte verloren, obwohl unzählige Jungen und Mädchen tagtäglich zu Opfern sexueller Gewalt werden. Man muss davon ausgehen, dass in vielen Klassen vor allem Mädchen über entsprechende Erfahrungen verfügen. Aus diesem Grund sind Lehrerinnen und Lehrer für die Anzeichen sexuellen Missbrauchs zu sensibilisieren und aus ein angemessenes Reagieren bei einem Missbrauchsverdacht vorzubereiten, denn sie stellen für viele Betroffene oftmals die erste und einzige Möglichkeit dar, auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Im schulischen Unterricht bestehen vielfältige Möglichkeiten, vor allem auch auf Wegen der Zusammenarbeit mit den Eltern, die Missbrauchsthematik zu behandeln. Präventionsarbeit ist an dieser Stelle ein wichtiger Begriff. Neben Materialien wie Liedern, Filmen oder Theaterstücken bieten sich auch Kinder- und Jugendbücher an, um sexuelle Gewalt in der Schule zu thematisieren. Aus diesem Grund befasst sich der zweite Teil dieser Hausarbeit mit der Analyse eines entsprechenden Jugendbuches, der Erzählung „Schweigemund“ von Heiko Neumann. Nach einer Auseinandersetzung mit der inhaltlichen und stilistischen Umsetzung der Missbrauchsthematik in diesem Jugendbuch soll die Frage beantwortet werden, inwiefern dessen Einsatz im schulischen Unterricht sinnvoll ist. Vorab jedoch soll als Grundlage ein Überblick über die Formen, das Ausmaß, die Dynamik, die Ursachen, die Folgen und die Prävention von sexuellem Missbrauch geschaffen werden.