Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Geschlechterstudien / Gender Studies, Universität Augsburg (Philosophisch-sozialwissenschaftliche Fakultät), Veranstaltung: Seminar: Alles Gender-oder was?, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Diskussion um die Genderfrage ist eher subtil. Die renommierte Kritikerin des Gender-Mainstreamings Gabriele Kuby hat festgestellt, dass sich auf die Frage, wer mit dem Begriff „Gender“ etwas anfangen kann, bei 70 Leuten nur ungefähr zwei melden würden. Dabei ist das bipolare Geschlechtersystem so alltäglich, dass wir uns darüber gar keine Gedanken mehr machen: Wenn ein Kind geboren ist, lautet die erste Frage, ob es ein Mädchen oder Junge ist. Wir gehen entweder in die Frauen- oder Männertoilette, in den Frauen- oder Männerumkleideraum und sogar schon drei Monate alte Babys können zwischen Frauen und Männern unterscheiden, indem sie sich am Kleidungsstil, den Haaren und der Stimme orientieren. Und so verbinden wir auch gleichzeitig mit dem Geschlecht bestimmte Eigenschaften, ganz automatisch. Frauen sind eher einfühlsam, „mütterlich“ und gesprächiger, das „schöne Geschlecht“, künstlerisch begabter, dafür nicht so gut in naturwissenschaftlichen Angelegenheiten und beim Einparken; Männer dagegen sind das „starke Geschlecht“, haben einen besseren Orientierungssinn, sind geradliniger, nicht so launisch, dafür manchmal grobmotorisch, vielleicht nicht so empathisch. [...]