Bachelorarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 1,0, Universität Koblenz-Landau, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit untersucht Christa Wolfs Roman „Kassandra“. Welche Ursachen genau hat Krieg, und kann man ihm vorbeugen? Und welchen Einfluss hat solch ein Krieg oder Interessenskonflikt auf den Umgang von Regierungen mit ihrem Volk? Wie nutzt Wolf also einen 3000 Jahre alten Mythos, um ihre Kritik der Öffentlichkeit darzulegen? Diese und weitere Fragen sollen in der Arbeit beantwortet werden. Wie schafft sie es, dies unter den strengen Augen der Zensur zu verwirklichen? Und warum gerade die mythologische Figur der Kassandra, die doch sonst nur als Nebenakteurin auftritt? Aus dieser Neugierde heraus lässt sich folgende Fragestellung formulieren: Inwieweit wird der zeitgeschichtliche Hintergrund des Romans Kassandra von Christa Wolf durch den gleichnamigen Mythos verschlüsselt dargestellt und kritisiert? Sieg und Niederlage. Krieg und Frieden. Anpassung und Selbstverwirklichung. Mit diesen Themen beschäftigte sich die DDR-Autorin Christa Wolf Anfang der 80er Jahre. Deutschland war geteilt und der Kalte Krieg erreichte erneut ein existenzgefährdendes Level. Die Autorin sah sich also mit einer Vielzahl an politischen und gesellschaftlichen Fragen sowohl innerhalb des eigenen Landes als auch in Bezug auf die gesamte Weltordnung konfrontiert. Ähnlich geht es auch der Protagonistin ihres 1983 erschienen Romans „Kassandra“. Auch sie erfährt die Veränderung des eigenen Landes und unzählige Erlebnisse in einem Krieg, dessen Ursprung in politischen und wirtschaftlichen Interessenskonflikten zu finden ist. Auch heutzutage gibt es durch wirtschaftliche Konflikte wie beispielsweise den Handelsstreit zwischen China und den USA oder die Kriege im Nahen Osten, an denen durch die UN-Truppen unzählige Länder beteiligt sind, eine ständige Präsenz von Negativschlagzeilen in den Nachrichten. Sanktionen gegen andere Länder, Regierungshandeln gegen den Willen des Volkes und menschenverachtender Umgang mit denjenigen, die vor dem Krieg flüchten.