Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Mediengeschichte, Note: 1,3, Philipps-Universität Marburg (Institut für Medienwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Die von Reinhold Beckmann moderierte Unterhaltungssendung Beckmann wird seit Anfang 1999 im Spätabendprogramm der ARD ausgestrahlt und erreicht seit Jahren konstant Einschaltquoten von mehr als einer Million. Im Jahr 2001 rezipierten durchschnittlich gar rund 1,8 Millionen Menschen die Sendung, was einen Marktanteil von knapp 16 Prozent bedeutete (vgl. Schultz 2002: 186). Im Mittelpunkt der jeweils etwa 75 Minuten langen Sendungen stehen „prominente Gäste, aber auch Menschen, die nicht im Rampenlicht stehen und eine außergewöhnliche und bewegende Lebensgeschichte haben“ (Frank Schulze Kommunikation 2012). Die Sendungen haben zwar mitunter ein Rahmenthema, dennoch ist Beckmann weniger als Debatten- als vielmehr als Personality-Talkshow einzustufen, bei der der Fokus auf der Darstellung von Persönlichkeiten liegt und die Spannung des Zuschauers „aus der farbigen, pointenreichen Präsentation von Gästen“ (Plake 1999: 32) resultiert. Aufgrund dieser Ausrichtung und einer damit verbundenen tendenziellen Ausklammerung von heiklen politischen Debatten bieten Formate wie Beckmann für politische Akteure „ein attraktives Forum zur massenwirksamen Selbstdarstellung, ohne dass damit größere Gefahren verbunden wären“ (Schultz 2002: 189). Indem sie persönliche Anekdoten erzählen, können sich Politiker hier einerseits als volksnahe Menschen inszenieren; andererseits besteht die Möglichkeit, indirekt politische Kommunikation zu betreiben, wenn Anekdoten „am Rande mit Kommentaren zur aktuellen Politik amalgamiert werden“ (Schultz 2002: 183).