Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Politisches System Deutschlands, Note: 1,7, Universität Mannheim (Lehrstuhl für Politische Wissenschaften I), Veranstaltung: Proseminar: Angewandte Entscheidungsanalyse in der Politikwissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: In der empirischen Wahlforschung nimmt die Untersuchung des Wählerverhaltens eine zentrale Rolle ein. Sie befasst sich mit den sozialstrukturellen Rahmenbedingungen und dem gesellschaftlichen Umfeld des Wählers, aber auch mit sozialpsychologischen und individuellen Merkmalen. Weiterhin steht auch das Erforschen - meist unmittelbar vor dem Wahltermin - von situationsgebundenen Größen im Vordergrund. Diese Arbeit befasst sich vor allem mit letzterem Themenfeld, das sich in der Ökonomischen Theorie der Politik wiederspiegelt. Diese besagt, dass vor allem das Kosten-Nutzen-Kalkül des Wählers für dessen Wahlentscheidung verantwortlich ist. Es soll herausgearbeitet werden, ob und in welchem Maße diese Theorie tatsächlich vom Wähler realisiert wird oder ob es Wähler gibt, die nach keinerlei solcher rationalen Mustern den Gang zur Wahlurne beschreiten. Dies soll am Beispiel der Bundestagswahlen in der Bundesrepublik Deutschland untersucht werden, da dieses Wahlsystem des personalisierten Verhältniswahlrechts mit Erst- und Zweitstimme dem Wähler eine eindeutig rationale Möglichkeit durch das „Stimmen-Splitting“ gewährt. Anhand des Textes von Rüdiger Schmitt-Beck „Denn sie wissen nicht, was sie tun...“ soll zuerst geklärt werden, wie verständlich dem deutschen Wähler das eigene Wahlsystem ist und ob tatsächlich der größte Teil der Wähler mit einem rationalem Kalkül die Möglichkeiten ausnutzt. Ein zweiter Text von Franz U. Pappi und Paul W. Thurner soll dann speziell im Bezug auf das Stimmen-Splitting aufzeigen, welche rationalen Überlegungen hinter einer solchen Art von Wahlentscheidung stehen.