Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Kunst - Bildhauerei, Skulptur, Plastik, Note: 1,3, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Veranstaltung: Einführung in die Kunst der Renaissance, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Früh- und Spätwerk der plastischen Arbeit Michelangelos und dessen künstlerischer Entwicklung, die gerade durch seine lange Lebenszeit von 89 Jahren viele Veränderungen und neue Dimensionen erfuhr. Da der Bestand an Werken immens ist, beschränkt sich diese Seminararbeit auf zwei bedeutende Skulpturen, die römische und die florentinische Pietà, die sich thematisch gleichen und Merkmale der jeweiligen Schaffensperiode des Bildhauers in sich tragen. Nicht nur die ähnliche Thematik der beiden Skulpturen scheint interessant, sondern auch das verstärkte Interesse Michelangelos an dem religiösen Motiv der Kreuzabnahme Christi verbunden mit der Beweinung durch die Jungfrau Maria. Diese Thematik sollte ihn sein ganzes Leben begleiten. Beginnend mit einem Überblick zur Marienskulptur in der Renaissance, soll kurz deren Vorgeschichte, sowie deren typischen Eigenschaften aufgezeigt werden; diese Einführung begrenzt sich aus Literaturmangel zu dem spezifischen Themengebiet nicht nur auf Italien, sondern erstreckt sich vielmehr auch auf die Länder, in denen die sogenannten Vesperbilder in jener Zeit üblicher und weiter verbreitet waren. Um die Pietàdarstellungen Michelangelos den gängigen Madonnenbildern seiner Zeitgenossen gegenüberzustellen, wird die eingangs verwendete Übersicht am Ende wieder aufgegriffen. Auf diese Weise werden nicht nur die Entwicklung des Künstlers selbst, sondern auch die Merkmale und Besonderheiten seines Stils in jener Epoche betont. Im weiteren Verlauf wird der Schwerpunkt auf die Entstehungsgeschichte und die Beschreibung der beiden Werke gesetzt. Das Frühwerk, dass in dieser Arbeit durch die römische Pietà verkörpert werden soll, verhalf dem damals noch jungen Künstler zum Durchbruch und entstand in den Jahren 1498 bis 1500.1Die florentinische Pietà als Vertreterin der Spätwerke, zählt zu den letzten Skulpturen, die Michelangelo noch vor seinem Tode schuf. Neben der Entstehungsgeschichte und der Beschreibung umfasst die Analyse der Plastiken zusätzlich die wichtigsten und grundlegendsten Elemente, wie unter anderem Oberflächengestaltung, Komposition und Interpretationsansätze. Im darauf folgenden Abschnitt stehen sich Früh- und Spätwerk zum Vergleich gegenüber, anhand dessen die Entwicklung Michelangelos nachzuvollziehen ist.