Kleinbäuerliche Landwirtschaft ist die vorherrschende Form der Landnutzung in der östlichen Amazonas Region in Brasilien. Das meistverbreitete Produktionssystem ist ein Brachesystem, welches Brandrodungspraktiken zur Bodenbereitung beinhaltet. Die Landwirtschaft in der Region ist charakterisiert durch landwirtschaftliche Intensivierung mit einer starken Tendenz zur Marktintegration. Für die natürliche Ressourcenbasis bewirkt diese Situation eine Verkürzung der Bracheperioden, was wiederum eine große Herausforderung für den Erhalt der Sekundärvegetation darstellt, die als wichtige Lebensgrundlage der ansässigen Bevölkerung angesehen wird. Als Antwort auf diese Herausforderung sind vielversprechende feuerfreie landwirtschaftliche Methoden (die Kombination von mechanischen Mulchtechnologien und Techniken zur Verbesserung der Brache) entwickelt worden, die dazu beitragen könnten, die Bodenqualität und die Sekundärvegetation zu erhalten. Damit sich solche Technologien aber etablieren können, müssen sie auch zur wirtschaftlichen Entwicklung beitragen, die Armut sowie gleichzeitig die Belastung der Umwelt verringern. Die komplexe politische Herausforderung besteht darin, technologische Optionen (in erster Linie für Kleinbauern) und Marktregeln so aufeinander abzustimmen, dass Anreize und Kapazitäten zur Produktivitätssteigerung der Kleinbauern entstehen. Um dieser Herausforderung gerecht zu werden, ist es nötig, Einsichten in die kleinbäuerliche Produktionsweise auf Produktionsebene zu gewinnen, und die Reaktionen der Bauern auf preisabhängige und preisunabhängige Faktoren bei alternativen Produktionstechniken auszuwerten. Diese Studie untersucht die empirischen Fragen, welche bei diesen Problemen eine Rolle spielen. Sozioökonomische und biophysische Durchschnittsdaten für die landwirtschaftliche Saison 2001/2002, die in drei Bezirken der Bragantina-Region, Pará (Brasilien), erhoben wurden, werden verwendet, um die Profitfunktion einzuschätzen. Dieser! Analyse folgt ein weiteres ökonometrisches Modell der Profitmaximierung, das die Auswirkungen der durch Mechanisierung entstandenen Profite auf der Farm abschätzt. Außerdem werden die Determinanten des Adaptionspotenzials von feuerfreien Techniken identifiziert indem ein zufälliges Nutzenmodell verwendet wird. Die Resultate implizieren, dass im Studiengebiet die Brache ein wichtiger Teil des traditionellen Systems ist, da sie einen relativ hohen Profit erbringt. Außerdem zeigte sich, dass die Farmer, die Kunstdünger verwenden relativ stark auf eine Änderung des Verhältnisses von Düngerpreis zum Preis der produzierten Güter reagieren. Eine Reduzierung des Preises für Kunstdünger wird einen positiven Wohlfahrtseffekt haben und zu einem Anstieg der kultivieren Fläche führen. Allerdings ist die Verwendung von Kunstdünger zur Produktion von Nahrungsmitteln und Cash Crops auf den kleinen Farmen in der Untersuchungsregion nicht sehr verbreitet, was auf die Variation der Ernten, der Produktpreise und die substantielle Vorschussinvestition zum Kauf des Düngers relativ zum Haushaltseinkommen zurückzuführen ist. Im Hinblick auf den Effekt des mechanischen Mulchens zeigt sich, dass 30% der Farmer von der Mulch Technologie profitieren. Dieser Profit ist hauptsächlich zurückzuführen auf die Anbaupflanzen, die Mitgliedschaft in einer Farmer Organisation, die Zahl der Anbauzyklen, die Farmgröße und die Verfügbarkeit von Arbeitskraft. Die Resultate für das Modell des Adaptionspotentials heben hervor, dass das mechanisierte Mulchen eine potentielle Alternative für bessergestellte, größere Farmen in einem Gebiet mit größerem landwirtschaftlichen Potential, mit Knappheit an Arbeitskraft und Zugang zu Informationen sein kann. Die politische Planung muß nicht nur das ökonomische Setting berücksichtigen, sondern auch dafür sorgen, dass es angemessene Kanäle der Beratung und Unterstützung gibt. Außerdem muß die Formulierung von Politikzielen Unterschiede der Zielebene von Bauern berücksichtigen, um sicherzustellen, dass Mulchtechnologien sich positiv auf deren Lebensstandard auswirken.
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