In der Abschlussprüfung werden neben Informationen aus der traditionellen Analyse von finanziellen Daten zunehmend Informationen aus der Analyse von nicht-finanziellen Daten berücksichtigt. Die Nutzung von nicht-finanziellen Informationen ist hierbei kein neues Phänomen, jedoch ermöglichen jüngere datenanalytische Verfahren, wie z. B. Text-Data-Mining, die Auswertung bisher wenig beachteter, unkonventioneller Datenquellen, die zunehmend in die prüferische Urteilsfindung Eingang finden. In diesem Zusammenhang wird in dieser Arbeit aus einer verhaltenswissenschaftlichen Perspektive untersucht, welche Bedeutung nicht-finanzielle Informationen aus der Analyse von Wetter-, Strom- und Internetdaten zur Plausibilisierung der Umsatzerlöse im Rahmen einer analytischen Prüfungshandlung für Prüfer besitzen. Hierfür wird eine experimentelle Untersuchung mit Prüfern durchgeführt, die drei wesentliche Faktoren bei der Verarbeitung der nicht-finanziellen Informationen fokussiert: das Bedürfnis nach kognitiver Geschlossenheit, die Informationskonsistenz und der fraud-Risiko-Kontext. Die Ergebnisse deuten unter anderem auf einen Einfluss des Bedürfnisses nach kognitiver Geschlossenheit und der Informationskonsistenz hin. Die Befunde liefern interessante Einsichten für Prüfungspraxis und -forschung.
Der Autor
Johannes Martens promovierte bei Prof. Dr. Klaus Ruhnke am Lehrstuhl für Unternehmensrechnung und Wirtschaftsprüfung am FACTS-Department der Freien Universität Berlin.
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